Mittwoch, 28. Mai 2008
i am a walking aerial.
Da liegt ne Flasche Limoncello Capri in meinem Kühlschrank. 1 Liter 32%iger Alkohol. Mein Kühlschrank klingt so, als wüsste er, was in ihm liegt und macht Geräusche, als würde er gleich explodieren. Ich muss auch mal wieder aufräumen, würde ich sagen, hier sieht es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, dabei habe ich doch erst am Samstag aufgeräumt. Den Grund dafür poste ich morgen mal, wenn ich mich dem Bett entwunden habe.
Regen trommelt leise auf mein durch ein Brett ersetztes Skylight, Tropfen fallen in melodischem Rhythmus in ein Glas, das ich unter das Leck gestellt habe. So bin ich aufgewacht, so schlafe ich ein. So schlafe ich ein, so habe ich Pause. Heute hat mir jemand gesagt, dass ich mittlerweile eher aussehe, als wäre ich aus der Grundschule raus, als vor ein paar Monaten, wo ich angefangen habe, hier zu arbeiten. Dass ich mittlerweile wirklich so aussehe wie 20. Oder eher 19,5 - man will ja nicht unhöflich sein. Frauen wollen doch immer jünger aussehen, als sie es sind, bringt derjenige, der mir das gesagt hat, hervor. Es donnert laut durch den Nachthimmel Londons. Seit Tagen schon komme ich nicht los von einem Lied, das mir das Herz aus der Brust reißt. Das mein Herz laut schreien lässt. Weniger als drei Monate. 82 Tage. Nächste Woche bewerbe ich mich für die Uni. Und ich muss mich endlich mal bei einem GP hier anmelden, sonst bekomm ich Probleme mit der Krankenversicherung zu Hause, obwohl ich von Beginn an meinen Beitrag zahle. Hier, in die NHS. Ich warte noch auf meine National Insurance Card.
Das mit der Dredg Coverband hat sich auch grandios zerschlagen, ich bin ein bisschen stinkig deswegen. Aber man kann nicht alles haben, denke ich mir mittlerweile. Es gibt da ein paar Dinge, die ich hier gelernt habe. Triviale und fundamentale, traurige und erfreuliche Dinge. Natürlich habe ich noch viele Zweifel, wer hat die nicht, aber ich habe hier gelernt, dass es wirklich okay ist, zu sein, wer ich bin. Zur Zeit ist hier alles ein wenig wie eine große Familie. Die Kollegen, das Umfeld, wie ich mich fühle. Mein Geburtstag letzten Sonntag (zumindest am Abend) kann nur noch von dem getoppt werden, den ich in der Abizeit hatte. Es donnert noch immer durch die Nacht. Ich habe gelernt, dass man vielleicht nicht auf mich wartet, aber mich unter Umständen mit offenen Armen empfängt, wenn ich es nur versuche. Dass man Künstler wirklich um ihrer Kunst willen schätzt. Dass es Musik gibt, die das beschreibt, was ich zu beschreiben versuche. Dass es okay ist, sich mit seinen Fehlern und dem obligatorischen Mitesser zu lieben. Dass man nicht dumm angeguckt wird, nur weil man im strahlenden Sonnenschein aussieht wie eine gerade dem Sarg entstiegene. Ich habe gelernt, dass ich in JAMIE? Recht gehabt habe, dass eine jede Reise einen zurück in sein Herz schickt, man auf der Suche nach sich selbst dort ankommt, wo man immer sein wollte - zu Hause. Home is where the heart is.
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