Freitag, 5. Oktober 2007

"the book that you're reading is upside down"


Ich bin offline und Googlemail zählt weiter seinen Webspace für meine Emails.... was auch immer.

Neben Zafóns „Shadow of the Wind“ habe ich mir noch ein anderes Buch gekauft, von einem japanischen Autor namens Masuji Ibuse, das 1969 unter dem Titel „Kuroi Ame“ (schwarzer Regen) veröffentlicht wurde. Nun habe ich es eben in englisch mit dem Titel „Black Rain“ und es geht um eine Hand voll Personen, die den Atomangriff von Hiroshima überlebt haben (bzw zur Zeit, als die Bombe abgeworfen wurde gar nicht in der Stadt waren) und von denen dann eine mit dem kontaminierten schwarzen Regen, den die Bombe nach sich zog, in Berührung kam. Geschildert wird also ihr Kampf ums Leben, gegen die Strahlenkrankheit, sowie gegen die Vorurteile der Bewohner des Dorfes, indem sie leben. Dort werden sie gemieden, eben weil gemunkelt wird, dass sie (besonders einer der Hauptcharaktere) inmitten von Hiroshima waren, als die Bombe niederging. Basieren tut der Roman auf Berichten von Überlebenden, einem Tagebuch (das in Ausschnitten auch im Roman abgewandelt verwendet wird) und offiziellen Berichten. Ich bin zwar noch nicht weit, aber ich kann jetzt schon sagen, dass das Buch sehr sensibel geschrieben ist und, was man auch sagen muss, in Japan natürlich ein Klassiker ist. Doch, wider Erwarten, wird hier nicht eindeutig über Opfer und Verbrecher entschieden, sondern es wird einem vielmehr klar, dass eine Bombe dieser Art (und eigentlich Bomben und Krieg allgemein) ein Verbrechen ist, egal wer sie aus welchen Gründen abwirft. Allein schon die ersten beiden Kapitel sind so gut, dass ich das Buch nur empfehlen kann. Das Buch das ich habe, ist bei Kodansha International erschienen.

Nebenbei lese ich auch noch „Tales of the City“, ein Buch über das Leben in einem Haus in San Francisco, das zunächst als Serie in einer Tageszeitung erschienen ist und dann als Buch veröffentlicht wurde. Mittlerweile gibt es schon mindestens vier weitere Bücher, die das gleiche oder ein ähnliches Thema behandeln.

Zu empfehlen ist weiterhin die Virginia Woolf Biographie von Hermione Lee - zwar schreckt die Seitenzahl am Anfang ab, aber ich habe noch nie eine Biographie gelesen, die derartig tiefgründig ist und es trotzdem schafft, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Man muss allerdings sagen, dass, wer Virginia Woolf und ihre Werke nicht mag, an diesem Buch höchstwahrscheinlich überhaupt keinen Spaß haben wird. Um in der Sparte Biographie zu bleiben: erwähnenswert ist noch die Jane Austen Biographie von Claire Tomalin, die schon fast in einem Stil, der an Austen erinnert (wenn auch nur entfernt) vom Leben und Schreiben der berühmten englischen Autorin erzählt – man fühlt sich fast, als würde man einen Roman lesen und keine Biographie. Und wer weiß, vielleicht muss ich in meinem Anglistik-Studium eh mal eine Biographie über Ms Woolf oder Ms Austen lesen – da wäre das schon ein wenig praktisch!

Eines meiner Lieblingsbücher ist auch Banana Yoshimotos „Eidechse“, eine Sammlung von Kurzgeschichten – sehr empfehlenswert, wie eigentlich alles von Banana Yoshimoto, ich freue mich schon auf eines ihrer neuen Bücher, ich hoffe, es gibt bald neue Übersetzungen (es sind schon so einige neue in Japan erschienen, unter anderem Umi no Futa – was ich zum Beispiel ja auch zu gerne lesen würde, aber es dauert eben auch ein bisschen, aus dem Japanischen ins Englische zu übersetzen).

Aber wer mir sagt, ein Literatur- und Kulturwissenschaftsstudium ist nichts für mich, der hat anscheinend ein paar meiner Vorlieben ausgeblendet ;-) Ebenso Anglistik (ich weiß aber nichtsdestotrotz, dass das sehr schwer wird) – ich freue mich schon sehr auf den Studienbeginn im nächsten Jahr, wer weiß, was das so alles mit sich bringt! Ist allerdings dann auch irgendwie wieder wie in kaltes Wasser geworfen zu werden, fast schon wie hier in London in fast genau einem Monat: du bist alleine und findest dich eben mit den gegebenen Umständen ab und kommst zurecht. Wird die ersten Wochen unter Garantie ultra blöd sein, aber nach ner Zeit gewöhnt man sich (leider?) an alles.


Nun mal abgesehen von Dingen, die Bücher betreffen, habe ich jetzt mal wieder was tolles entdeckt. Ich, 88er-Jahrgang, bin ja mit RTL2 und Tele5 aufgewachsen, ganz besonders mit den Nachmittagstrickfilmen. Und dementsprechend toll finde ich es, dass ich jetzt online wieder einige dieser Anime/Trickfilme wiedergefunden habe. Kann sich der eine oder die andere noch an Lady Georgie oder die Rosen von Versailles erinnern? Ich weiß noch, wie ich früher heulend vorm TV saß, als es in eine kritische Phase der Handlung ging. Aber die Rosen von Versailles! Ich habe Ewigkeiten (also bis wir in der Schule die Französische Revolution behandelt haben) geglaubt, dass es Oscar de Jarjayes wirklich gab, ich glaube sogar, ich habe mal ein Referat darüber halten wollen XD Nun ja, ich war halt noch klein.


xoxo

Anke


Es läuft: Operator Please - It's just a Song about Ping Pong

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