Freitag, 30. November 2007

Just shut up, it's not like that


Ich stelle immer wieder fest, dass es Menschen gibt, die sich, nur weil man nett zu ihnen ist, einbilden, man wäre in sie verliebt. Da fragt mich jemand, mit dem ich mich manchmal auf social network sites austausche, ob ich mich in ihn verliebt habe. Ist da irgendetwas falsch oder gebe ich Männern das Gefühl, sie würden manchmal mit ihrer Freundin reden? Früher dachte ich ja immer, dass ich schnell mal für Leute schwärme, mit denen ich viel zu tun habe, aber dem ist nicht so, wie ich schon seit einiger Zeit weiß. Es ist eben so, dass ich es lieber mag, wenn ich ein inniges Verhältnis zu männlichen Wesen habe. Seit der Grundschule schon hatte ich viele männliche Freunde, mit denen ich eben nur befreundet war und nichts mehr. Da kann ich mich noch an meine beiden besten Grundschulfreunde erinnern, die sich beide in mich verliebt hatten - das war schwierig, ich glaube, ich bin vor beiden weggelaufen, aber vielleicht erinne ich mich auch nicht mehr genau daran - ist schon zu lange her. Wenn ich mich in jemanden wirklich verliebt habe, merkt man mir das auch sehr schnell an und meist offenbahre ich mich anderen auch nach kurzer Zeit und gehe ihnen dann damit auf die Nerven und so weiter und so fort.

Da muss ich noch etwas lustig-komisches erzählen. Renauld, der Franzose aus der Bar, der sich immer extremst an Merica herangemacht hat, hatte heute seinen letzten Arbeitstag. Also ist er dann an den Desk gekommen, hat sich von mir verabschiedet und ich habe ihm einen Kuss auf beide Wangen gegeben - zum Abschied. Dann dreht er sich auf dem Absatz um, rennt zur Tür, dreht sich zu mir um und sagt "I love you" zu mir. Die elektronische Tür schließt sich hinter ihm, ich steh da und denk mir nur "What the F***?" und fange an zu lachen. Franzosen. Alte Charmeure.

Was ich auch ganz lustig finde - als ich in noch in Dresden war, fand ich einen Großteil der Leute da sehr sehr unfreundlich. Lange Gesichter, kaum nette Worte, Kampfomis, Stockenten, viele dreist-großkotzige Schüler und dazu noch das ewige Rumgejammere à la "alles ist sooo schlecht". Je mehr ich mit Menschen zu tun habe, die mal auf Urlaub in Dresden waren, desto öfter höre ich das gleiche: nette Menschen, großzügig, hilfsbereit, supernette Jugendliche, supertolle Atmosphäre, keine Beschwerden... habe ich in der falschen Stadt gelebt? Oder ist meine Auffassung von Dresden von meinem Fernweh/Herzschmerz auf das gängige Gefühl in Stadtteilen wie Prohlis, Gorbitz oder Vorstädten wie Freital (Kleinnaundorf) reduziert worden? Leider ist man die meiste Zeit des Tages nicht am Elbufer, an der Brühlschen Terrasse oder in seinem Lieblingsdönerladen (btw Döner hier in London ist Müll). In der Neustadt müsste man wohnen. Versteht mich bitte nicht falsch, eigentlich mag ich Dresden, nur habe ich das Gefühl, dass viele in der Stadt über ihre Kleinkariertheit fallen. Und das ist extremst schade. Ich meine, warum kann man nicht so nett zueinander sein, wie man es offensichtlich zu Touristen sein kann?

Weiteres Thema, über das ich letztens mal nachgedacht habe: was werden unsere Kinder in 30 Jahren über unsere heutigen Frisuren sagen?

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