Freitag, 27. Juli 2007

AWAITING CARDHOLDER


Ich bin nun Mitglied in einem Fitness-Studio. Anke „Ich versuche Sport zu schwänzen“ Grünow zahlt für Quälereien, den Geruch von Schweiß, Schweißfüße und Menschen, die einem Tips geben, wie man sich am besten „formen“ kann. Ohje, wenn das Frau Metzner wüsste, wenn das nur alle meine alten Sportlehrer wüssten, die würden sich aber ordentlich ins Fäusten lachen. Aber was will man machen, wenn man seit Anbeginn der London-Zeit mehr als zehn Kilo zugenommen hat (ich hab mich letztens mal gewogen, es war ein Schock), skinny Jeans die Blutzufuhr zu meinen Knien abschneiden und ich mich nur noch darüber aufrege, wie fett ich geworden bin (manchmal seh ich im Profil aus, als hätte ich nen Babybauch o.O)? Nun bin ich also Mitglied bei L.A.Fitness in Holborn, gegenüber der Police Station und, logischerweise, sieht man da viele... Polizisten. Überhaupt muss ich sagen, hatte ich immer ein falsches Bild über Fitness-Studios. Man denkt ja, getreu dem Stereotyp, dass sich dort nur muskelbepackte, in Öl gebadete, Muskelpräparate-fressende Männer in ihren eigenen Erfolgsgeschichten suhlen à la „Ich habe heute XYZ gestemmt, harr harr!“ Nun werden einige, die mich kennen, mich in Gedanken komisch ansehen und mir versuchen zu sagen – eh da gehste ja eh nicht hin. FALSCH. Wenn man in London im Gegensatz zu Deutschland/Dresden fast das dreifache pro Monat bezahlt – und ich habe mit 40Pfund pro Monat schon ein super Angebot! - quält man sich da hin, egal was. Vielleicht werd ich am Ende sogar süchtig, wer weiß?


Heute war ich das erste Mal zu spät. Zwanzig Minuten. Wenn ich mich rausreden wollen würde, könnte ich jetzt sagen, dass ich zur Zeit krank bin (stimmt wirklich, ich hab ne schöne Sommergrippe) und gestern im Fitness-Studio war und halbtot bin, aber, hey, man redet sich nicht raus. Man erträgt die Schmach von den Kollegen (Angella: „You're late, HAHAHAHA!“, Isabel: „Oh, you're late, pet?“ Luis: „What? YOU are late?“) und fragt sich, wie man das eigentlich hinbekommen hat. Wie viele von euch wissen, habe ich einen Ikea-Wecker, einen wunderschönen altmodischen Klingler, den ich im Handgepäck durch die Flughafensecurity gebracht habe, weil ich Angst hatte, die würden vielleicht denken, ich hätte eine Bombe, wenn ich das in meinen Koffer gepackt hätte – ich muss nicht sagen, dass die meinen Rucksack vier Mal gescannt und mich ausgelacht haben. Jedenfalls hat dieser Wecker ein Hämmerchen, das die „Glocken“ (wie auch immer man die nennt) ringt und tollerweise war dieses Hämmerchen unter einer der Glocken eingeklemmt. Nun kann ich aber nunmal nur wirklich mit diesem Wecker aufwachen und mein Handyakku war alle. Na ja, SHIT HAPPENS.

OMG ich bin Mitglied in nem Fitness-Studio.