Mittwoch, 28. Mai 2008

Sticky Honey


Hurra! Gestern bin ich mit der Tube zum Barbican Centre gefahren, um mir mein Ólafur Arnalds Ticket zu kaufen. Q27. Ich freue mich schon riesig darauf, ihn nochmal zu sehen.
Also wenn mir mein Aufenthalt in London etwas gebracht hat, dann meine neue Vorliebe zu Post-Rock. (Und Geld).

Ich freue mich auf:
- Sigur Rós
- Rocken am Brocken
- Prag
- Berlin
- Hamburg.

in my bedroom after the war


Anke hat Post. Geschätzte 15kg, mindestens. Mindestens. Goldstückchen aus der Heimat. Hatte gerade abgenommen. Und ich stelle mir jetzt die Frage, wie man Pudding, Götterspeise, Knorr Spagghetteria und so weiter in der Mikrowelle kocht. Ich werde es rausfinden. Bald.

i am a walking aerial.


Da liegt ne Flasche Limoncello Capri in meinem Kühlschrank. 1 Liter 32%iger Alkohol. Mein Kühlschrank klingt so, als wüsste er, was in ihm liegt und macht Geräusche, als würde er gleich explodieren. Ich muss auch mal wieder aufräumen, würde ich sagen, hier sieht es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, dabei habe ich doch erst am Samstag aufgeräumt. Den Grund dafür poste ich morgen mal, wenn ich mich dem Bett entwunden habe.
Regen trommelt leise auf mein durch ein Brett ersetztes Skylight, Tropfen fallen in melodischem Rhythmus in ein Glas, das ich unter das Leck gestellt habe. So bin ich aufgewacht, so schlafe ich ein. So schlafe ich ein, so habe ich Pause. Heute hat mir jemand gesagt, dass ich mittlerweile eher aussehe, als wäre ich aus der Grundschule raus, als vor ein paar Monaten, wo ich angefangen habe, hier zu arbeiten. Dass ich mittlerweile wirklich so aussehe wie 20. Oder eher 19,5 - man will ja nicht unhöflich sein. Frauen wollen doch immer jünger aussehen, als sie es sind, bringt derjenige, der mir das gesagt hat, hervor. Es donnert laut durch den Nachthimmel Londons. Seit Tagen schon komme ich nicht los von einem Lied, das mir das Herz aus der Brust reißt. Das mein Herz laut schreien lässt. Weniger als drei Monate. 82 Tage. Nächste Woche bewerbe ich mich für die Uni. Und ich muss mich endlich mal bei einem GP hier anmelden, sonst bekomm ich Probleme mit der Krankenversicherung zu Hause, obwohl ich von Beginn an meinen Beitrag zahle. Hier, in die NHS. Ich warte noch auf meine National Insurance Card.
Das mit der Dredg Coverband hat sich auch grandios zerschlagen, ich bin ein bisschen stinkig deswegen. Aber man kann nicht alles haben, denke ich mir mittlerweile. Es gibt da ein paar Dinge, die ich hier gelernt habe. Triviale und fundamentale, traurige und erfreuliche Dinge. Natürlich habe ich noch viele Zweifel, wer hat die nicht, aber ich habe hier gelernt, dass es wirklich okay ist, zu sein, wer ich bin. Zur Zeit ist hier alles ein wenig wie eine große Familie. Die Kollegen, das Umfeld, wie ich mich fühle. Mein Geburtstag letzten Sonntag (zumindest am Abend) kann nur noch von dem getoppt werden, den ich in der Abizeit hatte. Es donnert noch immer durch die Nacht. Ich habe gelernt, dass man vielleicht nicht auf mich wartet, aber mich unter Umständen mit offenen Armen empfängt, wenn ich es nur versuche. Dass man Künstler wirklich um ihrer Kunst willen schätzt. Dass es Musik gibt, die das beschreibt, was ich zu beschreiben versuche. Dass es okay ist, sich mit seinen Fehlern und dem obligatorischen Mitesser zu lieben. Dass man nicht dumm angeguckt wird, nur weil man im strahlenden Sonnenschein aussieht wie eine gerade dem Sarg entstiegene. Ich habe gelernt, dass ich in JAMIE? Recht gehabt habe, dass eine jede Reise einen zurück in sein Herz schickt, man auf der Suche nach sich selbst dort ankommt, wo man immer sein wollte - zu Hause. Home is where the heart is.


Sonntag, 25. Mai 2008

All My Friends.




Ich freue mich schon herzlichst auf das Nachfeiern von zwei Geburtstagen. Von bisher zwei Leuten (Bianca und mir) - hat jemand Lust, noch mit in den Reigen einzusteigen?

Ich bedanke mich schon mal bei allen, die heute an mich gedacht haben :> Ihr seid die Besten und der Grund dafür, dass ich mich auf das freue, was andere mein zu Hause nennen.
Das wird ein toller Sommer! In 84 Tagen bin ich bei euch! (= in weniger als drei Monaten)

Fühlt euch gedrückt, ihr wisst genau, wer ihr seid.

Donnerstag, 22. Mai 2008

the window is in my heart

Wie lernt man Leute kennen? Heute habe ich so viele neue Leute kennengelernt wie schon lange nicht mehr. Und mein Gott, da gab es vielleicht auch einen schönen Menschen dabei o.o Da steht man fast davor und will fragen "darf ich mal anfassen?" x'D Oh je. Es war Freddy's (und Philips und Bennys) Abschiedsparty, morgen früh fliegen die drei zurück nach Hause. Ich bin ziemlich deprimiert, dass Freddy geht, aber wir haben uns versprochen, dass wir zusammen nach Berlin fahren, also wird es nicht ganz so schlimm :) Und sie wollte auch nochmal vorbeikommen um uns alle zu besuchen bevor ich gehe, also... wird schon! Jedenfalls habe ich da ganz viele Leute kennengelernt, ein paar habe ich auch eingeladen, am Sonntag/Samstag mit auszugehen. :) Wee! Ja, seid geschockt, ich werde sozial! Und trotzdem noch am Geld sparen! Jaha!

Ich danke übrigens denjenigen, die mir wegen Bobby Kondolenzmitteilungen haben zukommen lassen. Zur Zeit bin ich wahrscheinlich noch im Unglauben darüber, dass er weg ist. Es ist so wie damals, als ich nach London gegangen bin. Man bemerkt erst, was man hatte, wenn es einer einem vor die Nase hält. Und das bedeutet, dass es mir erst so richtig auffallen wird, wenn ich wieder zu Hause wohne. Zu Hause wohnen. Klingt schon irgendwie komisch. Ich glaube, ich lasse mein Herz in London. Fernweh vorm nach Hause kommen.

Mittlerweile bin ich ein wenig kreativ. Deshalb ein Mini-Aufruf: nennt mir Neurosen, über die es sich, eurer Meinung nach, lohnt, eine Kurzgeschichte zu schreiben.

Dienstag, 20. Mai 2008

Tag. Nacht.










Er ist tot.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Verfall.


Er läuft mit einer Tute um den Hals herum, meine Eltern bezweifeln, dass er sie überhaupt erkannt hat. Er pinkelt in die Wohnung, schnappt nach allem und jedem oder ist apathisch. Er hat einen Eiterpropfen im Bein, der ständig blutet. Er ist dem Tod von der Schippe gesprungen, aber jetzt hat er einen "Ratsch weg". Das letzte langgezogene Aufbäumen vor dem Abgrund? Konstanter Verfall. Und auf einmal steht man wieder vor seinem 8-jährigen Ich; Erinnerungen. Ja, manchmal nervt er. Schrecklich. Wie in seiner Phase, als er konstant vor meine Zimmertür gepinkelt oder nen Haufen gesetzt hat. Wenn man ihn Ewigkeiten beruhigen musste, als jemand geklingelt hat. Oder man bei horizontal fallendem Regen mit ihm hinausgehen musste. Aber dann auf der anderen Seite - wenn sonst niemand zu Hause war, kam da nunmal jemand auf einen zu, der sich (zumindest teilweise) gefreut hat. Er hat mich sogar zu meinem Neujahrsaufenthalt erkannt und nicht gebellt. Mit ihm hab ich meine Lieblingswiese entdeckt. Ich würde stundenlang dasitzen und er würde sich neben mir zusammenkringeln. Wenn Schnee liegt, siehlt er sich darin. Mitten auf der Straße. Bringt mich zum Lachen. Er fällt um, wenn er vom Scheren kommt.
Ja, er ist vielleicht klein und weiß und manchmal stinkt und nervt und bellt und knurrt er, aber... er ist doch Familie. Und zu hören, wie er verfällt, noch nicht mal dabei sein zu können, tut weh. Ich glaube nicht, dass er noch lebt, wenn ich wiederkomme. Zumindest bezweifle ich es stark. Und wenn er doch lebt, dann wird es anders als zuvor.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Off The Hook.

Wow. Ich glaube, jetzt nehmen einige Leute auf einmal an, dass ich jedes Jahr wieder nach London komme, um im Bedford zu arbeiten. Warum nicht? x'''D Trotzdem, lustig. Ich hab doch in nem Jahr alles wieder vergessen.

Meine Ausgehplanungen nehmen langsam Gestalt an, da am 25. Mai - ich buche nen Tisch für 10 im Ciao Bella (zehn... o,O) Uiuiui, eigentlich mag ich keine Massenaufläufe, aber ich hab ja jetzt auch nichts mehr zu verlieren. Außer Geld.


Ach ja, jetzt will noch jemand aus unserem Team gehen. Das heißt 2 Rezeptionistinnen, die komplett ausgebildet sind (meine Supervisor). Ich bin ja nun auch nicht gerade komplett angelernt, aber das ein oder andere kann ich schon. Ist irgendwie Wahnsinn, dieser Massen-Exodus.

Dienstag, 13. Mai 2008

Park.

Gestern wurde ich gefragt, ob ich nicht nächstes Jahr wiederkommen möchte, um im Sommer wieder hier im Hotel zu arbeiten. Ein bisschen erstaunt war ich, das gebe ich zu. Ziemlich erstaunt sogar, weil die Frage von jemandem kam, von dem ich diese nicht erwartet hätte.
Am Freitag ist Freds "Leaving Party", wir treffen uns vorher noch bei meiner Arbeitskollegin. "Kein eher gehen, kein nein sagen, du musst mal das-und-das-Getränk probieren." Aha. Und dann solls noch Karaoke geben in der Bowling Alley.
Mein Laptop sieht schon stark benutzt aus. Hat noch nicht mal Geburtstag und schon hat sich mein Touchpad farblich verändert. Am Rand.
Gestern war ich in den Parks hier in der Gegend. Russell Square für ne halbe Stunde, weitergezogen zum Bloomsbury Square, dann zu Coram's Fields, Brunswick Square und dann zum Tavistock Square. Gegen irgendein Gedöhns da bin ich allergisch. Und ach ja, Fliegen lieben weiß, ich wurde von nem Schwarm verfolgt. Gut, dass mein Handtuch und mein Shirt weiß waren.

Montag, 12. Mai 2008

Vertraut.

Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Da ist ein leerer Raum, seitdem ich ein Kind war. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu. Du hörst nicht zu.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Set.

Ich habe ein Datum.

17. August. Ticket ist gebucht.


Man sieht sich vielleicht am Flughafen. So gegen drei?

Mittwoch, 7. Mai 2008

Muff. Mief. Gestank.

Irgendein Dreckschwein hat in den Korridor auf meiner Etage gekackt. In eine dunkle Ecke. An eine Tür. Auf einen Staubsauger. Ich durfte die erste sein, dies findet (und riecht).

Wer jemanden findet, der von sich selber sagt, dass er/sie in einen Hotelkorridor geschissen hat, vornehmlich in ein Hotel in London, in einen Korridor, indem sich die Person nicht befinden dürfte, dann sagt mir mal bitte Bescheid. Denn der kriegt nicht nur eins verpasst von mir. Den würde ich nach Hackney schicken, um Hundescheiße vom Fußweg zu kratzen. Mit den bloßen Fingern.

Dreckschwein.

Montag, 5. Mai 2008

I became obsessed with apparition


G.

es sind dinge die wir nicht sehen
die beim anfassen ihre membran verlieren
und uns hier
alleine
hinterlassen im dickicht
kaum zu differenzieren ob
geäst oder gefühl
unerträglich oder wunderbar
wenn das herz sich entschließt
still zu bleiben

- mensch sein ist
wenn man trotzdem weiterlebt