Donnerstag, 27. März 2008

Sun Parlour.


Dinge, die ich eigentlich schon lange erzählen wollte. Aber mir fehlt die Überschrift x'D
In einer Woche sitze ich hier nicht mehr alleine rum! Eine Horde Freunde wird in London einfallen, mich aus meiner Lethargie reißen und mein Leben endlich mal ein bisschen aufwirbeln. Musik! Konzerte! Instrumente! Architektur! Museen! Rumlaufen! Bis es flüstert, dass es schallt! Zumindest für eine Woche. Und dann bekomm ich auch meine Immatrikulationsanträge und mein neues FOTOS-Album.

Ach ja, nach fast einem Jahr hier (!) beweg ich endlich mal meinen Po dazu, mich bei einem GP (General Practicioner, sowas wie ein Hausarzt) in der Nähe anzumelden. Bin ja auch endlich gesund. Hallelujah.
Bin grade mal wieder ein wenig voller Tatendrang, nachdem ich mich gestern vor Müdigkeit fast nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Fotografie, Bücher, Musik, Eindrücke, Kreativität. :3 Und ich habe auch mal wieder Lust aufs Briefe schreiben. Und reden. Und ich freue mich schon auf den Sommer. Ich seh mich am Flughafen in DD weinen, denn irgendwas ist da an London, dass mich hierbleiben lassen will. Man kann vielleicht die Schnauze voll haben von den Leuten, aber von London? Nö (jedenfalls nicht, solange man ein Einkommen hat) und ich werde (unter Garantie) wieder zurückkehren in ein paar Jahren. Aber erstmal sehen, wohin es mich dann letztendlich verschlägt. Ende August oder im September geht es mit Bianca nach Hamburg, dann beginnen die Vorbereitungen für den Gitarrenunterricht (e.g. Gitarre und Amp kaufen (jaja, ich hab schon eine, ich weiß...), PA-Zeugs, Mikro und so weiter), das Nerven des TU-FSR für Sprakuliwis, Stundenplanbasteln und - natürlich - das BESTEHEN des entry tests, wobei ich da eigentlich keine Schwierigkeiten haben sollte, nach 1,5 Jahren im Ausland und meinem beginnenden Programm ("Rettet Ankes Grammatikkenntnisse!") mit meinem CUP (Cambridge University Press) Advanced Learner's Grammar mit CD-Rom. Jaaaha, richtig gelesen. An Japanisch will ich mich auch wagen... Dann hab ich auch bald meine National Insurance Number (ich weiß, ich springe ein wenig zwischen Plan und naher Zukunft)... endlich. x'D Aber ich bin nicht die letzte. Eine die schon 2 Jahre für unsere Firma arbeitet, hat ihre auch erst heute bekommen. Nun ja. Besser spät als nie.

Ich werde jetzt einen weiteren Schritt im Kampf gegen die Anke'schen Schlafstörungen vornehmen und alle viere langlegen. Frühschicht. Und dann kann ich es mir nicht leisten, zu schlafen, wenn ich Schluss habe. Waschmaschine, Trockner, Kamera, Dach, Laptop, Buch und Lehrbuch rufen. Juché!

Herzlichst

xoxo
Anke, die gegen eine blockierte x-Taste ankämpft. Wie säubert man gleich nochmal Laptoptastaturen?

P.S.: Ich finde es erstaunlich, dass ich jetzt in FTL fast alles habe, wonach ich mich immer gesehnt habe. Das wäre: DSL, Telefonflatrate, (ungewollt) ein TV mit großer Bilddiagonale, eine Essensklingel (sodass ich nimmer rauf und runter latschen muss), eine neue Küche (gut, das ist schon etwas länger da), meine Privatsphäre (relativ) und eine unbesetzte Waschmaschine. Ach und in Dresden: Freunde. :3

Freitag, 21. März 2008

Familie.

Brief an einen Freund.

Für B., D., F., S. und T. Familie eben.

Manchmal gibt es Tage, da will ich gar nicht aufstehen. Tage, an denen das Licht nicht durch meine grünen Vorhänge drängen kann. Stunden, in denen ich auf meinem Teppich liege und meinem im letzten Moment in Seufzen umschwenkendem Atem zuhöre, in denen ich mich frage, was ich hier noch mache, wohin ich gehen werde, was die Zukunft bringt. Zukunft Gegenwart Vergangenheit - immer wieder die gleiche Assoziationskette, die auf Gebetsmühlen geschrieben zu sein scheint. Und dann schwebt mir vor Augen, wie unterschiedlich doch die Bewohner dieses Zimmers, das ich nun mein eigen nenne, gewesen sein müssen. Wie unterschiedlich die Luft, die sie geatmet haben. Wie unterschiedlich das Gefühl, mit dem sie ins Bett gegangen sind. Wie unterschiedlich die Charaktere, die sie durch den Tag getragen haben. Wie unterschiedlich die Fragen, die sie sich gestellt haben. Und doch gleich im Kern. Und alle wüten wir, toben wir, verbieten uns zu wüten und zu toben, verschließen dies. Dann weiß man nicht einmal mehr, was man noch sagen wollte. Vielleicht weiß man gar nichts mehr. Wenn ihr mir manchmal sagt, dass ihr nicht genau wisst wer ich bin, dann kann ich das verstehen. Ich weiß es selbst nicht. Doch bin ich mir sicher, dass ihr das auch kennt. Ach und dann noch dieses kleine Kribbeln in den Fingerkuppen, das Kribbeln des Aufbruchs. Auch ich mag es nicht gerne, über meine Zukunft zu reden. Oder gar darüber nachzudenken. Ich versuche, Pläne zu machen, scheitere aber schon in den Grundschritten. Wer sind wir als Menschen, wenn wir nicht auch Fehler machen. Uns nach höheren Dingen sehnen. Fernweh haben. Oder Heimweh. Oder beides. Aufbruchstimmung. Wagnis.
Oft zweifle ich noch an dem, was ich glaube machen zu wollen. Wir sind gerade mal, fast, beinahe oder bald zwanzig Jahre alt. Wir reiten auf Strömungen, die uns ausmachen, aber noch nicht in definitiv festgelegte Richtungen. "Was genau willst du damit später einmal machen?" - "Ich mache mir darüber noch nicht so viele Gedanken. " - "Ich habe Zweifel." - "Wo siehst du mich später mal?". Antwort. "Ich kann dir deine Fragen nicht beantworten." - Wer willst du sein? Zukunft, das Wort, das eigentlich Fanfaren erklingen lassen sollte, da wir doch angeblich voller Tatendrang sind, voller Zukunftsperspektiven, die wir uns selber aufgezeigt haben.
Vor uns liegen noch mehr als fünfzig Lebensjahre. Strömungen. Richtungen. Wegweiser. Es ist nicht schlimm, wenn man die Antworten auf seine Fragen noch nicht kennt. Vielleicht darf man den Fragen nur nicht aus dem Weg gehen. Nein, ich meine nicht die Fragen, die ich stelle. Sondern die, die ihr euch selbst stellt.

Ja, ich versuche Pläne zu machen. Schritt für Schritt. Schreibe mir kleine Tabellen. Planquadrate meiner Lebenszeit. Jetzt müsstest du schon so-und-so-weit sein. Schon wieder versagt. Nicht schlimm, du hast noch Zeit. Und dann will ich alles auskosten, was mir mein Leben, mein Charakter, meine Luft, mein Atem, mein Seufzer, meine Fanfaren, mein Fernweh bieten kann. Familie. Freunde. Familie. Freunde. Die Grenze verschwimmt. Wegweiser meines Lebens, die ich gefunden habe.

Ich schreibe diesen Brief stellvertretend für all die Briefe, die ich nie schreiben konnte. All die Briefe, die ich schrieb, aber nie abschicken konnte, weil ich nicht den Mut dazu hatte. All die Briefe, die ich abschicken wollte, die ich dann aber doch nicht zur Post geschafft habe. Und ich weiß noch nicht mal, ob alle, die ich ansprechen will, ihn jemals lesen werden. Mir fällt soetwas schwer. Sehr schwer. Ein kleines Stückchen Schale schält sich ab.

xoxo
Anke

Sonntag, 16. März 2008

I went to California and found a lovely man.


mein erstes (schlechtes) HDR-Foto :>

Alles Gute zum 20. Geburtstag, Marcus.

Samstag, 15. März 2008

I was just gazing at the distorted town from far away/ I couldn't hear any sounds.


Heute habe ich fast alle meine Ebay-Bestellungen bekommen. Mit einem großen Bündel bin ich vorhin hochgewatschelt. Meine Tasche, die Farbfilter für meine EOS 400D, eine Live DVD, mein Midlake-Shirt, eine nicht funktionierende Fernbedienung, einen nicht passenden Flash Diffuser und eine Midlake CD. Nun ja, ich beschwere mich nicht. xD Der Versand nach HongKong wäre teurer als was die Ware wert ist. War ja mal einen Versuch wert.
Ach ja, ich habe mich in HDR-Fotografie (Wikipedia) verliebt und werde das auch bald mal versuchen - ich hoffe nur auf ein wenig besseres Wetter bzw nicht zu viel Wind, denn ich muss mir erstmal eine ordentliche Fernbedienung kaufen.
Ansonsten - Donnerstag beim Friseur (Tony&Guy Academy/ New Oxford St.), heute (Fr) im Kino gewesen "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" (Wikipedia). Gelegentlich frage ich mich, warum ich immer so viel Glück habe und entweder neben einem furzenden oder einem nach Urin stinkendem Mann sitzen darf. Mein Schal war mein bester Freund während des 160 Minuten-Films.

Manchmal würde ich gerne Antworten auf Fragen geben, die ich nicht kenne. Ich kenne die Frage nicht, ebenso wenig wie die Antwort, was gelegentlich wehtut. Schrecklich weh, weil andere leiden. Vielleicht würden jetzt einige sagen, dass mich beides nicht betrifft, aber mich betrifft es, wenn meine Freunde leiden. Und dieses Leiden muss noch nicht einmal vordergründig sein. Mir schneidet es trotzdem ins Herz, vor allem, wenn ich nichts tun kann.

so oft hast du gesagt
du hast es gespürt wenn
du hast geweint wenn
du hast es verneint wenn
der doppelte Boden doch nur
ein einfacher war
gelegentlich habe ich mir gedacht
dass du es nie wissen wolltest

Der Abend II

Freitag, 7. März 2008

You never arrived.














Stream of Conciousness. Part 2.

Manchmal weiß ich, wie Dinge ausgehen, auch wenn ich nicht persönlich dabei bin. Man muss es auch nicht unbedingt. Oder Dinge, die man selber nicht beeinflussen kann. Meist halte ich meinen Mund. Fast immer.
Es gibt Dinge, die ich sehr selten ausspreche. Oder andeute. Oder hinterfrage. Trotzdem heißt das nicht, dass ich mir keine Gedanken darüber mache. Oder dass sie mir nichts bedeuten.
Manchmal freue ich mich nicht auf die Zeit, wenn ich wieder in Dresden bin. Überhaupt nicht. Doch dann gibt es Menschen, die alles wieder zum Guten aufwiegen. Gäbe es diese Leute nicht, würde ich wahrscheinlich überhaupt nicht mehr wiederkommen wollen. Zumindest nicht nach Dresden. Aber darüber machen sich auch nur die Leute Gedanken, die meine Laune aufhellen. Die Antworten geben. Selbst auf Fragen, die man nicht direkt stellt. Gut, ich war noch nie jemand, der bei anderen super gute Laune auslöst. Oder übertriebene Freude. Ich bin eher jemand, den man übersieht. Oder der an der Rezeption ignoriert wird, weil er nicht so bildhübsch ist wie so manch andere Personen da. Ich bin nicht die typische Rezeptionistin. Mein Verhalten passt vielleicht, aber der Rest? Deswegen mag ich meinen Lieblingsgast (Namen werden hier nicht genannt, obviously) - einer der wenigen, der mir die Tür aufhält. Oder mich fragt, ob bei mir alles gut geht. Oder oder oder. Ein netter Mensch. Leider gibt es mittlerweile zu wenige davon. Ich meine, es muss doch auch Menschen geben, die die unfreundlichen mögen? Es kann doch eigentlich niemand komplett alleine sein, oder? "Du machst dir wieder zu viele Gedanken" würde Fredde jetzt sagen. Vielleicht hat sie recht. Vielleicht bin ich auch nicht mehr an Menschen gewöhnt, die an mir persönlich interessiert sind. Um meiner Willen. Denen es nicht egal ist, wenn man ihnen Post schickt. Oder Briefe schreibt. Ich sage selten, was ich nicht mag, wenn ich Leuten nicht in die Augen sehen kann. Und wenn ich das tue, pocht mein Herz bis zum Hals. Wie gesagt, über manche Dinge rede ich nicht gerne.
Manchmal glaube ich, dass ich die Leute absichtlich dazu bringen will, mich nicht zu mögen. Dass ich Menschen wegstoße, weil sie zu nah kommen. Dass ich selber lieber beobachte, als beobachtet zu werden. Dass ich mir Komplexe einrede. Als Entschuldigung sozusagen. Nein, du kannst mich nicht gut finden, ich bin so-und-so. Und dann - auf der anderen Seite - beschwere ich mich, dass Leute diese Entschuldigung annehmen und mich wirklich nicht gut finden. Bisher haben sehr sehr wenige Menschen dahinter gesehen. Du kannst mich nicht mögen. Bitte mag mich. Ich will allein sein. Ich will nicht allein sein.

Sonntag, 2. März 2008

Whenever I was a child I wondered what if my name had changed into something more productive like Roscoe













Ich kündige an: ein Musikblog. Musik!
In letzter Zeit finde ich zu viel zu gute Musik, als dass ich sie nicht irgendwo vorstellen möchte.
In absehbarer Zeit also ein Blog dazu. Freut euch. ;P


Nachtrag: und diesen Blog findet ihr jetzt hier (Link).

Samstag, 1. März 2008

How To Be Dead.


wer sind wir wenn wir
nicht
so unbeholfen sind wenn
alle Halteseile reißen?
(Gedicht: Der Abend, 07)

Manchmal müssen diese Halteseile noch nicht mal angeschnitten sein. Jedenfalls nicht sichtbar. Wir versuchen doch alle, an einem Seil hochzuklettern, uns hochzuziehen. Einer kommt oben an und schlägt die Hand an die Decke, ein anderer fängt erst unten an. Und wieder ein anderer verliert das Gleichgewicht, ohne, dass da am Boden ein Auffangnetz auf einen wartet. Keine Versicherungen. Keine Absicherungen. Keine Hilfestellung. Nur das eigene Gewissen am Hallenrand, das einem immerzu in die Ohren schreit. In manchen Dingen bin ich in London sehr unsicher geworden. Wo steht man denn für manche Leute? Wo steht man in deren Herzen, wenn überhaupt? Wird man von einer Freundin zu einer Bekannten? Einer Onlinebekanntschaft, der man nicht mehr sagen muss, was man von ihr hält? Was sie einem bedeutet? Wenn überhaupt? Und kann man das nicht auch sagen? Warum lassen so viele die Stille für sich sprechen? In der Stille spricht niemand. Es ist weder Peinlichpause noch Verständnispause, wenn man sich noch nicht mal in die Augen schauen kann. Es wird erwartet, dass man es weiß. Unsicherheit? Gewiss. Wie kann man sich ohne Zweifel Dingen sicher sein? Ich weiß, dass ich ein zu Hause habe in Dresden. Dass Menschen auf mich warten. Dass mein Vater sich darauf freut, mit mir Fahrradtouren zu machen. Oder meine Mutter wieder jemanden hat, der die Wäsche aufhängt, wenn man ihn drum bittet. Oder meine Großmutter jemanden hat, der zuhört. Oder Bianca weiß, dass ihr Telefon öfter klingeln wird. Oder dass Falk schon kleine musikalische Pläne hat. Dessen bin ich mir sicher. Menschen verändern sich sicherlich mit der Zeit, manchmal erkennt man sie schon nach zwei Tagen nicht mehr wieder. Ich weiß nicht was ich bin, wenn die Leute, die mich kennen müssten, mich nicht definieren können. Oder wollen. Oder es wagen. Ich bin keine Porzellanpuppe. Manchmal halte ich schon Dinge aus. Eigentlich keiner weiß alles über mich. Und manche Dinge behalte ich auch oft für mich, weil ich glaube, sie sind langweilig, uninteressant und - ach ja - es interessiert sich von vornherein ega niemand dafür.
Manchmal schlägt man mit der Hand an die Decke, manchmal verliert man das Gleichgewicht. Gelegentlich fängt man wieder von unten an, sich hochzuhangeln. Und den ein oder anderen Tag schließt man sein Selbst weg für ein paar Stunden. Tage. Wochen. Monate.

Was ist sonst der Grund dafür, dass ich einen Schlüssel um den Hals trage?