Mittwoch, 26. Dezember 2007

Klick.

Es hat "Klick" gemacht. Zwölf Mal.

a) Man stellt sich die Frage, ob man liebt oder auseinander driftet. Und ob man jemals geliebt hat. Klick.
b) Weihnachtslieder sind vornehmlich traurig, damit man unbedingt nach Hause will (und ganz viele Geschenke kauft). Und nicht alleine dasitzt, wie in so manchen Liedern besungen. Klick.
c) Direktoren sind auch nur Menschen, die mal einen Fleck auf ihrem Jackett haben können. Klick.
d) Mein Chloasma hat wieder angeklopft, ich bin "not very amused". Damit kommt die Erkenntnis, dass ich dieses Parfumbenutzung zu verdanken habe. Ich bin auch auf jeden Mist allergisch. Nivea ist mein bester Freund. Klick.
e) Der Verlag Faber & Faber Ltd (z.B. Banana Yoshimoto) hat sein Büro nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt. Ich gehe wieder auf Schildersafari. Klick.
f) Alles, was mir hier etwas bedeutet, passt doch noch in einen Koffer. Ohne Übergepäck (jedenfalls wenn man die Bücher & CDs nicht mit einrechnet; und die Schallplatten; und DVDs - es gibt ja Paketdienste). Klick.
g) Sollte ich mir nochmal ein Bad mit einem männlichen Wesen teilen (auf Dauer), dann nur mit meinem Vater, und, später, mit meinem momentan nicht existierenden Freund. Manch Männer sind eklig. [Mit Jamie Strabag G. würde ich natürlich liebend gerne 18 Jahre lang ein Bad teilen]. Klick.
h) London ohne Public Transport (ÖPNV) ist tot. Hotels mit wenigen, sehr wenigen Gästen degradiert Arbeit zu einem Wachbleiben. Klick.
i) Kondensstreifen von Flugzeugen bei einem London-Sonnenaufgang können Herzen rechen. Einsame Menschen auch. Klick.
j) Ledertrenchcoats sind zum Verbieten hässlich. Natürliches, blondes, kurzes Haar bei Männern kann auch zum Verlieben schön sein (in ausgewählten Fällen). Klick.
k) Zwei Stunden Schlaf pro Tag sind ebenso ungesund wie sechzehn Stunden pro Tag. Und damit noch nicht einbezogen, was man wegen Unaufmerksamkeit/Schlaf verpasst. Nur schlafen kann aber manchmal für die Haut Wunder wirken.
l) Dinge, die in Deutschland mehr als 700€ kosten, müssen dies nicht auch unbedingt in London (in Pounds umgerechnet natürlich) tun. Eines der Dinge auf meiner Wunschliste (CANON EOS 350D) kostet hier online rund 360Pfund (rund 500 Euro). Das nenn ich mal nen Preisunterschied.

xoxo
Anke

Montag, 24. Dezember 2007

Ein kleines Licht, das durch die Dunkelheit leitet.

Nun ist es also wieder soweit, die Geschenke sind gepackt, die kleinen Kinder werden gestriegelt, Familienfotos werden geknipst, Geschenkpapier im Überfluss zerrissen, sich gefreut, gelacht, geärgert, gegessen, geschlafen, getrunken, gesungen, getanzt und sich bedankt. Weihnachten. Am liebsten im Kreise der Lieben verbracht, bringt dieses auch so einige Nebenwirkungen für sich. Vor allem in einer Metropole dieser Welt, in der das Leben sonst nie stillsteht.
Wie in Dresden auch sind die Läden am 25./26. 12. nicht geöffnet und eher geschlossen zu Heiligabend. In London sind alle Geschäftsmänner zu Hause, Weihnachten ist ja hier erst am 25., morgens (warum auch immer) und nach der morgendlichen Bescherung wird erstmal so richtig gesoffen (überrascht mich irgendwie nicht, ist hier Teil der Kultur) und das für zwei Tage. Am 25. gibt es keinen ÖPNV. Keine Tube, kein Bus, kein gar nichts. Nichts. Und selbst in Dresden tuckert meine kleine 71 brav von Coschütz, Saarstraße bis Kleinnaundorf, Steigerstraße. Und dann sind da die Leute, die an der Weihnachtsbeleuchtung in DD vorbeigehen. In London, so hat man das Gefühl, wird das auch nach einiger Zeit ausgeknipst. Ich bin nicht wirklich in weihnachtlicher Stimmung, dafür habe ich zu oft Weihnachtsmusik ertragen (seit dem 1.12. acht Stunden pro Tag) und den Weihnachtsbaum anstarren müssen (seit der ersten Novemberwoche). Meine Hauptbeschäftigung liegt nun darin - es ist nicht so viel zu tun - diesen Baum anzustarren. Und ich schreibe in Gedanken schon an der nächsten Kurzgeschichte. Das Thema kann ich euch jetzt natürlich nicht verraten. Aber ist euch schonmal aufgefallen, dass es da bei diesen um den Baum gewickelten, blinkenden Lichterketten einen einzigen Moment, eine Milisekunde gibt, in der keine einzige Glühbürne leuchtet? Habe ich nach wochenlanger Observation herausgefunden. Und dass Weihnachtsmusik aggressiv macht.
Ich freue mich auf zu Hause und ich zähle die Tage hinunter. Ich habe bisher nur vier Türchen in meinem Adventskalender geöffnet, ich öffne den Rest dann nach meiner Frühschicht, die in weniger als vier Stunden beginnt (Fazit: ich muss schlafen gehen).

Kurzum, ich wünsche euch fröhliche Weihnachten, ich hoffe, ihr habt meine Weihnachtsmail bekommen.
Und jetzt hört endlich auf, euch darüber zu empören, dass ich gerne Zunge esse! Muttis Küche ist immernoch die beste.

xoxo
Anke

Donnerstag, 20. Dezember 2007

!


Ich feiere dich mal, Falk. Dafür, dass du der erste bist, der erkannt hat, was in meiner Prosa im Vordergrund steht.
Äußere < Innere Handlung.
Toll. <3

Mittwoch, 19. Dezember 2007

If you got the money I think it should be funny...

Sie haben es schon wieder getan. Behörden. Dabei kann das doch nicht so schwer sein! Im UK sind 3 Millionen Daten von Führerscheinanwärtern “verloren gegangen”. Peinlich.

Mir kommt es immer wieder so vor, als wäre ich am Verdummen. Ich glaube ich habe den Schreibtisch in meinem Zimmer noch kein einziges Mal genutzt, vielleicht liegt es daran, dass ich mich irgendwie nich dazu aufraffen kann, auf einem unbequemen Stuhl zu sitzen oder mir die ganze Zeit in die Augen gucken zu müssen (an der Wand hängt ein Spiegel). Zu gerne würde ich mich meinen Japanisch-Unterrichtsmaterialien zuwenden, aber ich bin zu faul, mich dazu aufzuraffen, ebenso bin ich bis heute zu faul gewesen, ins Fitnessstudio zu gehen. Es ist ja eigentlich nur der Weg, ich hab keine Probleme mit den Übungen (hallo, da sieht ja jeder gleich bescheiden aus). Nun ja, Schluss damit. Ich habe zu gehen. Seit mehr als zwei Monaten habe ich den Mitgliedsbeitrag bezahlt, ohne daraus irgendeinen Nutzen zu ziehen (außer dummerweise mein Konto zu erleichtern).

Letzten Freitag hab ich mir ein wenig Geld auf mein deutsches Konto überwiesen – mit einer skandalösen Umtauschrate von 1: 1.3725. Da werden aus meinen 220 nur schlappe ~300€. Und ich bin wieder dabei, Pläne zu machen. Wie viel ich pro Monat beiseite lege. Nach bisherigen Berechnungen können das am Ende so 2000€ werden. Wenn nicht sogar mehr (kommt ganz darauf an, wie viel man pro Urlaubstag bekommt). Also wenn ich mir davon keine Telecaster kaufen, Unterricht nehmen und Geld anlegen kann, dann weiß ich auch nicht. Ich bin hier nicht steinreich, ich gebe nur nicht so viel aus, vielmehr versuche ich es jetzt so zu machen wie Merica: SPAREN ABER SPASS HABEN. Nur weil ich spare, heißt das ja nicht, dass ich knausrig bin oder keinen Spaß habe oder ne graue Maus bin, ich mag es nur nicht, die Hälfte meines Wochengehalts an einem Abend zu versaufen. Hallo, ein Pint Magners kostet 3.60 – ich trink eh meist nicht mehr als einen – ich muss auch nicht ständig shoppen gehen (wobei in Camden Town das oftmals günstiger ist, ebenso Primark). Ich nehme eh lieber den Bus als die Tube (sieht man mehr) oder laufe, kaufe häufig bei Lidl ein (vorrangig, weil Obst dort günstiger ist). Mir schneidet es nur ins Fleisch mit Büchern, ich liebe Bücher, ohne dass ich ein Buch kaufe bekommt man mich aus keinem Waterstone's oder Borders oder Foyle's. Andere Seite: ich muss mir meine Bücher dann auch zuschicken lassen. Nach Deutschland natürlich, mit so anderem hier angehäuftem Zeug. Das wird mich so 40 kosten, besser als hunderte Pfund für Übergepäck.


BTW.: Mein Gott, bald ist Weihnachten. Die Zeit geht so schnell vorbei. Halbzeit ist offiziell geschafft. Mein geplanter Rückreisetermin: 16.August 2008.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Geplante Anschaffungen. Grob.













in ungeordneter Reihenfolge.

1. Canon EOS 350d. (digitale Spiegelreflexkamera)
2. Fender Telecaster.
3. Amp. (ein Cube reicht ja für den Anfang auch aus)
4. Mikro.
5. Moleskine Kalender. (eigentlich schade, Kalender nutz ich meist nicht)
6. Jeans. (schwarz, macht meine Beine schlanker)
7. Flugticket nach Dresden. (für August dann)
8. 30kg Paket nach FTL. (dann so für meinen "Umzug")
9. Geschenke.

Wie im Fernsehen.

Heute war ich also auf unserer firmeninternen Weihnachtsfeier. Riesengroß, das haben die in dem Konferenzraum abgehalten, indem die sonst Büchermessen oder so veranstalten.
Zu allererst durfte ich natürlich
abends arbeiten, hat mich allerdings jetzt nicht sonderlich gestört, zumal Neil, unser Night Porter, auch noch früher reinkam (ein bisschen mehr als eine Stunde) und ich dann mit Krisztina und Luis zum Royal National gegangen bin.
Ich habe noch nie so viele Menschen in einem Saal gesehen. Kostenlos Alkohol, ein Büffet, ne große Tanzfläche, ein DJ, ein Elvis-Impersonator, Direktoren/Manager die um 11 ge
hen, besoffene Leute, dumme Anmachen, Antanzereien, Ausflippen aufm Parkett, Fotos, quatschen. So kann man den Abend beschreiben. Ich habe noch nie so viele Handküsse und Umarmungen bekommen wie an diesem Abend. Und meine erste richtige Anmache (war aber auch nicht besonders, das von jemandem, für den ich mich interessiere, zu bekommen, wäre viel interessanter) und dann Rettungsversuche. Eigentlich macht die Firma hier Spaß (zumindest die Leute hier und wenns nicht um Arbeit geht), sicher, es gibt tollere Jobs, aber irgendwas muss die Firma ja an sich haben, dass sie die Leute wie die Fliegen anzieht. Nun ja, ich habe getanzt. Und zwar so wie ich aufm Abiball hätte tanzen sollen, wäre da entsprechende Musik gewesen. Ich hab mit Daniel ein 70er-Antanzen-Tanz gemacht, war ganz lustig xD Er hat sich die meiste Zeit mit Fotografieren beschäftigt. Wie Deutsche essen, was Deutsche essen, warum Deutsche essen, wie Deutsche dumm aussehen. Daniel ist schon ein Goldstück. Trotzdem habe ich festgestellt, dass ich nicht tanzen kann. Außer ein bisschen Rock&Roll. Schön.
Da gabs aber auch schöne Herren. Ja, ja, sogar schöne deutsche Herren. Nur gut, dass man kaum mit denen gesprochen hat. Ich bin ein Idiot.
Ich hab Spaß gehabt und jetzt kann ich euch endlich mal meine Arbeitskollegen vorstellen.

Daniel.
Luis und Tomas.
Fred und Yvonne.
Daniel und Cli.
Angella. (Krisztina fehlt leider, reich ich noch nach)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

In The Morning. Pt 1

Das Bild, was ihr hier zu eurer Linken seht, wurde Mitte/Anfang August gemacht, zu sehen ist ein schlafender Dani, der sich noch nicht mal von meinem Rasselwecker um halb sieben früh hat aufwecken lassen, als ich auf Arbeit gehen musste. Lang ists her.

Wie ich in meinem vorherigen Post erwähnt habe, musste ich am Dienstag das Haus zu früher Stunde verlassen, weil die Feueralarminstallier-Menschen in mein Z
immer mussten, um irgendwas zu bohren und Kabel durchzuziehen. Nun ja, wenn ich will, kann ich früh aufstehen, trotz 2 Stunden Schlaf. Den Abend zuvor war ja wie geschrieben noch der Mädelabend mit Fred und ich konnte dann auch nicht wirklich schlafen, ich hab mir in ner romantischen Phase "Das Haus am See" angesehen (auf englisch, natürlich) und mich gefragt, warum das unsereiner nie passiert mit nem magischen Briefkasten, den dann zufällig auch noch Mr Right öffnet. Und wo Mr Right auch noch bereit wäre, zwei Jahre auf einen (Mrs Right) zu warten. Hollywood. Jedenfalls bin ich dann, in meinem CONTROL-Rausch (Anton Corbijn ist einfach mal zu genial), in einen Buchladen gegangen, um mir TOUCHING FROM A DISTANCE von Deborah Curtis (Witwe von Ian Curtis, dem Joy Division Sänger) zu kaufen, was ich natürlich in keinem einzigen Buchladen auf Oxford Street gefunden habe; bin dann Regent Street langgelatscht, um im ZAVVI (noch als Virgin Megastore beschildert) dann zu finden, was ich gesucht habe. Und noch ein anderes Buch, sowie das B-Seiten/Rarities-Album von den Killers. Eigentlich wollte ich sparen. Na ja, fehlgeschlagen. Dann habe ich mich ein wenig verlaufen und bin an der U-Bahn-Station für Green Park rausgekommen. Es war zu früh, dachte ich mir, um zurückzugehen (in London braucht man anscheinend oft lange für wenig Arbeit) und habe mir stattdessen im Starbucks etwas warmes zu trinken gekauft (Caramel Hot Chocolate) und bin in den angrenzenden Park gegangen, nur um herauszufinden, dass der direkt an den Buckingham Palace grenzt (hey, da war ich bis gestern auch noch nicht). Der Morgen an sich war wirklich wunderschön - klare, aber kalte, Luft, kaum Wolken, Sonne, wunderschöne Atmosphäre. Im Park selbst ist ein Gedenkspringbrunnen für die kanadischen Soldaten, die mit den britischen Soldaten in den zwei Weltkriegen gekämpft haben. Dieser ist wirklich wunderschön, also habe ich mich da mit meiner heißen Schokolade hingesetzt und ein bisschen das Wasser beobachtet, in den blauen Londonder Himmel gestarrt und ein wenig nachgedacht. Es mag vielleicht nicht viel in meinem Leben passieren, oder zumindest nicht das, was Menschen als interessant oder aufregend verbuchen, aber mir ist mein Leben zur Zeit schon lieb (auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen kann, fast vierzig Jahre lang mindestens fünf Tage die Woche arbeiten zu gehen, in einer 40 Stunden Woche (mindestens)). Nun denn, ich bin dann weitergegangen, zum Buckingham Palace, bei meinem Glück war da natürlich der Wachabwechsel und somit ganz viele fotogeile Touristen, die sich für nen Platz am Tor fast die Ellenbogen gebrochen hätten. Weiter in Richtung Tube-Station, am 1st Batallion, Welsh Guards, Gebäude vorbei und der Deutsch-Britischen Internationalen Handelskammer. Ich wollte mir schon immer mal das neueröffnete Bahnhofsgebäude St. Pancras ansehen, zumal da ja jetzt auch der Eurostar abfährt und der King's Cross Thameslink Service jetzt auch von dort. War recht beeindruckend. Bin dann wieder nach Hause gelaufen und, ha, sie waren fertig, haben aber, wie üblich hier, ihren Dreck zurückgelassen. Als wäre das so schwierig, nen Staubsauger zu nehmen. Danke fürs meine frischgewaschenen Gläser vollsauen.

Die Bilder kommen in einem extra Bilderpost, mich nervt die Formatierung hier einfach nur.

In The Morning. Pt 2































































Fotos 1-6: am Gedenkspringbrunnen für die kanadischen Soldaten
Fotos 7,8: Buckingham Palace
Foto 9: Touris
Foto 10: Victoria Memorial
Foto 11: für all die Business-Englisch leidenden am Hülße
Fotos 12-15: St. Pancras

Dienstag, 11. Dezember 2007

nobody move, nobody get hurt.


Gestern nacht haben Fred (=Frederike) und ich ein bisschen einen Mädelabend gemacht, das heißt viel quatschen und Musik hören und Eis essen und Gesichtsmasken (ok, der Teil ist Klischee). Das heißt, den Gegenüber kennenlernen. Das heißt mal wieder ein ausgelassenes Lachen hören. Natürlich habe ich auch wieder ein paar Fotos gemacht, man konnte sich einfach nicht entgehen lassen, wie wir in unseren Masken aussahen. Wird natürlich alles zu gegebener Stunde gepostet. Und dann habe ich Fred noch mein "Longing for the Morning" Demo vorgespielt, dieses ultraschlechte, blechern klingende Etwas, das als Intro für etwas größeres gedacht war, das für The Sun Parlours bisher nicht entstanden ist. Mir juckt es, wie ich wahrscheinlich oft schon gesagt habe, ganz oft in den Fingern, mal ein wenig Musik zu machen. Zu singen. Cliona meinte zu mir, dass sie in Canada eine Fender Stratocaster gekauft hat und einen Roland Multi Cube. Ihr wisst schon, so nen kleinen quadratisch- praktisch- guten Amp mit einigen Effekten. Und sie meinte zu mir, warum ich mir nich in London eine Gitarre kaufe, wenn ich eine finde. Nun ja, eine akustische wäre schon toll nur so für hier zum Lernen, aber dafür sind akustische dann zu laut. Ich will ja nicht mit einem viertel der möglichen Lautstärke spielen können, sondern, wenn das geht, alles ausschöpfen können wenn ich will.
Morgen kommen die vom Fire Department in mein Zimmer und installieren da nen Feuermelder. Ich hab denen gesagt, dass die um 9 früh kommen können. Das heißt halb acht aufstehen. Haare waschen, Bett machen. Ich will dann einen langen Spaziergang machen, mal einen kulturellen Tag einlegen. Mir kommt es so vor, als hätte ich seit Ewigkeiten kein richtiges Tageslicht mehr gesehen. Ich habe jetzt zwei Tage frei, arbeite zwei Tage und dann habe ich wieder das Wochenende frei. Dann ist schon die Weihnachtsfeier (ich habe jetzt mein Kleid), dann ist Weihnachten und dann bin ich zu Hause. Ich atme nur noch dafür im Moment. Wenn man will, ist alles einsam. Einsamkeit inspiriert. Selbst der Weihnachtsbaum, auf den ich die ganze Zeit auf Arbeit starren darf, inspiriert. Oder das leise Rauschen der geschäftigen Menschen um mich herum auf Oxford Street. Ich glaube, ich gehe mir mal die neue St. Pancras Station ansehen. Ich mag Bahnhöfe irgendwie. Merica und ich sind oft nach Waterloo Station gegangen, haben uns ein Sandwich gekauft und haben uns einfach hingesetzt und die Menschen beobachtet. Die Zeit Zeit sein lassen. Und danach ist jeder für sich todmüde ins Bett gefallen. Vielleicht ist es so, dass ich ein "Observer" bin, dass ich nie wirklich in die Handlungen von Menschen eingreife, dass das vielleicht der Grund dafür ist, dass ich in meinen jungen Jahren mein Leben noch nie mit jemand anderem geteilt haben, so wie es immer mehr um mich herum letztes Jahr begonnen haben. Mit jemandem zusammenziehen. Wiedersehen. Auszeiten. Streitereien. Menschen tendieren dazu, dass, was sie haben, oftmals nicht zu schätzen. Oftmals beschwert man sich darüber, was für Macken der andere doch hat und es sieht für sie so aus, als wäre das ein unlösbares Problem. Aber was ist schlimmer - jemanden zu haben, der einen liebt und der seine menschlichen Fehler hat (wie jeder von uns) oder jemand, der zum beobachten verdammt ist und sich fragt, was mit Menschen los ist, die nicht sehen, was sie haben.
Ich muss mal öfter spazieren gehen um meinen Kopf freizubekommen. Doch wohin ohne Ziel? Wandert man nicht eigentlich nur in Kreisen? Ich sollte mich in der Fotografie einnisten. Eine digitale Spiegelreflex kaufen. Oder Videos machen. Oder weiterschreiben. Ich weiß nur zur Zeit nicht wirklich, was ich damit aussagen will. Will ich nur mein kleines, einsam vor sich hinschlagendes Herz, diesen kleinen Knoten in meiner Brust besänftigen, beruhigen, in den Schlaf wiegen, betäuben oder bedeutet Menschen das was ich schaffe, etwas? Was kann es bedeuten?

Bei Gelegenheit poste ich mal die Bilder von meinem Spaziergang.

Sleep tight, you all.
xoxo
Anke

Samstag, 8. Dezember 2007

Nachts gegen 2.


Oh mein Gott. Manche Menschen fragen viele Fragen. Zu viele Fragen, sodass man sich gelegentlich fragt, wer eigentlich Reisen plant. Reisebüros oder Hotels? Ich glaube, ich bin für die erste Option. Meiner Arbeitskollegin ging es extrems scheiße gestern, sodass ich morgen früh alleine bin bis um elf. Mit einem Porter, der manchmal in seiner eigenen Welt lebt. 55 Check-Outs. Ui. :/ Angst. ^^" Meine höchste Check Out Zahl war 27. Und da war ich noch nicht mal alleine, ich hoffe nur, dass diesmal alles glatt läuft, kein Feueralarm losgeht und ich mal in Frieden OHNE QUERIES meine Arbeit erledigen kann. Mir gehen die Hummeln schon durch den Bauch - niemand im Back Office, ich bin verantwortlich xD Ich! Haha, ich fass es nicht.

Merica ist jetzt nun auch schon nach Are umgezogen, ich muss mir mal ihre Adresse besorgen. MEEERRRIIIICCAAAAA ;__;

Dank dem Schichtwechsel (hatte eigentlich Mittelschicht) werde ich dann endlich mal die Möglichkeit bekommen, meinen Vater anzurufen. Und, ach ja, ich hoffe, ich kann endlich mein Kleid kaufen. Und ich hoffe, ich sehe darin nicht zu sehr wie ne Leiche aus. Blass sein ist nicht immer von Vorteil.


Anke

P.S.: Ich glaub ich muss mal "Warm Inside" von Rohan covern. Einfach toll. <3

Mittwoch, 5. Dezember 2007

So much of me from the walks in the morning


Ich habe die letzte dreiviertel Stunde damit zugebracht, getrockneten SUPER MINI UHU Sekundenkleber (Link) von meiner Haut zu kratzen. Genauer gesagt von meinen Fingern, um ganz genau zu sein von den Zwischenräumen vom Zeige- zum Ringfinger (keine Ahnung, wie das heißt), denn, man merke sich das schön artig, auch wenn aus nem UHU Zeug rausfließt, das aussieht wie Wasser, lass es nicht auf deine Haut kommen. Sieht unschön aus und tut weh, das wegzubekommen und ich habe (gefühlt) keine einzige Hautzelle mehr zwischen meinen Fingern.

Heute war ich im Theater, in einem Stück, das THE LIGHTNING FIELD heißt und in dem es um das Miteinander, Gegeneinander und Nebeneinander eines schwulen Pärchens geht, das mit der Mutter des einen und dem Vater des anderen zum Lightning Field (Link) nach New Mexico, USA, gefahren ist. Während des Aufenthaltes dort erst wird deutlich, was die Beziehung der Hauptcharaktere Andy (Andrew) und Sam ausmacht. Liebe, Eifersucht, Hingabe und Träume, alles wird in dem schon in NYC gefeierten Stück ein gewichtiger Teil der Handlung. Das Stück war wirklich gut, auch wenn es in einem sehr kleinen Theater war, aber hey, Independent Theatres sind in London nunmal nicht so rar. Ich glaube, ich war die einzige heterosexuelle Frau in dem Theater und ich bin dort mit Daniel (D.) hingegangen, der auch die Tickets besorgt hat. Gespielt wurde im Oval Theatre (Tube: Oval; Link), direkt neben The Brit Oval (Link), dem RIESENGROSSEN Cricketfeld (das man leider nicht ansehen konnte, weil von hohen Gebäuden/Tribünen umgeben). Nun zurück zum Oval. Ich saß da von Männern umringt und ich hatte eigentlich auch ganz viel Spaß, wäre da nicht irgendein Pfosten in meiner Nähe gewesen, der das Stück einen durch die Bank weg gefurzt hat, es war ein Grauen! Ich war manchmal kurz davor, aufzustehen und rauszugehen, um Luft zu holen, aber irgendwie habe ich es dann in der Wolke ausgehalten. Aber echt widerlich. Ist mir ein Rätsel, dass ich nicht grün angelaufen bin.
Daniel und ich sind dann später in Richtung Vauxhall gegangen, weil er mir unbedingt die schöne Aussicht von der Vauxhall Bridge zeigen wollte. Da kamen wir an der Royal Vauxhall Tavern (Link) vorbei und hörten, dass da eine Band gespielt hat, deren Namen ich nicht weiß und auch irgendwie nicht rausfinden kann. Jedenfalls standen wir da für ein paar Minuten und haben denen zugehört und als wir hinausgegangen sind meinten wir beide "Pulp oder zumindest Jarvis Cocker Fans". Wir sind dann weiter gegangen, an der Vauxhall Tube Station vorbei und am MI5 (Link), ja, dem Ding, das mit James Bond zu tun hätte, wenn es ihn wirklich gäbe, und dann ging es über die Brücke und ich habe festgestellt, dass die im Film Matchpoint (Link) ein Penthouse an der Vauxhall Bridge gemietet haben und von dort aus gefilmt haben - die Aussicht ist aber auch zu herrlich. Dann gings mit dem (stinkenden) Bus nach Hause.

Ich zähle die Tage runter. Dresden, ich komme :) Und ich habe noch so viel zu tun!

xoxo
Anke

Samstag, 1. Dezember 2007

She said...


Es ist ja nun schon der erste Dezember. Dezember! Das hieße in Freital/ Dresden Po-abfrieren mit Schneeregen, Glätte (inklusive Anke und ihr Talent, dabei hinzufliegen), Chucks mit drei Paar Socken (mindestens) und ne dicke Winterjacke. Ich renne hier ohne große Unfälle mit einem Paar Socken auf (nur) nassem Boden herum. Ach ja und nette Autofahrer (GR! die fahren halt auf der verdammten falschen Seite) fahren natürlich durch dreckige Pfützen und sauen meine Jeans voll. Toll.
Aber! In einiger Zeit gibt es ja etwas, auf das ich mich schon sehr freue, dem ich ja fast schon entgegenfiebere. Ich fliege für eine Woche voller Urlaub (haha) nach Hause! Dresden/Freital ahoi! Seit paar Tagen kann ich auch nicht mehr ohne zu schmunzeln einschlafen, weil ich mich zu sehr auf alles freue. Alleine schon die Flughafensituation (ich hoffe ich muss nicht weinen, wenn ich meinen Vater sehe) treibt mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. Wann und mit was ich am 28. ankomme, blogge ich hier natürlich auch noch hin (keine Bange). Die Tage vorm Abflug werden bestimmt der Ultrahorror für mich. Nicht wegen der Arbeit (wir sind da wahrscheinlich eh nur zu maximal 20% ausgelastet), sondern wegen der Vorfreude. Vorfreude, schönste Freude.
Wenn ihr irgendwas planen wollt für die Zeit vom 28. bis zum 3. (effektiv: 29.12. - 2.1.), lasst es mich wissen. Ich seh mich schon meinen Hund auslachen die Woche. Ahahahaha, Bobby, bist du klein! Und weiß! Und bellst!

Hier noch ein kleines, aber feines Video von einer kleinen, aber feinen, tollen Band aus Manchester. Sie heißen The Answering Machine (seien wir ehrlich, würden wir uns eine Band anhören, die sich Anrufbeantworter nennt? Nein! Also, seien wir froh, dass sie den englischen Begriff gewählt haben).