Donnerstag, 31. Januar 2008

Blessed with good looks. Not.

Ich muss zum Chemist (englische Variante einer Apotheke) gehen. Mein Kinn juckt und zwickt und tut weh und ich hab langsam die Schnauze voll davon. Vielleicht liegt es am Wetter. Oder an meinem hautfreundlichen (keine Ironie) Waschdingens von Neutrogrena (keine Schleichwerbung).

Daniel hat mich heute gefragt, ob mit mir alles in Ordnung ist. Dass ich so aussehen würde, als würde ich gleich anfangen zu weinen. Ich habe den Kopf geschüttelt, gesagt mir geht es gut. Ok. Normal. Ok. Irgendetwas ist doch aber im Busch, kam als Antwort. Ich kann das noch nicht mal selber beantworten. Keine Ahnung, durch welches Tief ich als nächstes streife. Aber wann auch immer ich mir vorgenommen habe, viel zu schreiben (zur Zeit arbeite ich an einer "Stream of Consciousness"-Story), bin ich am Gipfel eines noch zu durchschreitenden Tals. Toll, ich freue mich schon. Wofür macht man das dann eigentlich? Sich mental so fertig zu machen? Ich kann nichts anderes so "gut" wie schreiben. Dazu brauche ich aber auch wieder mein kleines Fünkchen Stress. Das kann ich bisher nicht finden. Auf der anderen Seite will ich aber auch meinen "geregelten" Tagesablauf wieder. Wochenenden "frei", richtige Freizeit. An jeder Ecke jemand aus der Firma. Monat 9 vollendet. Noch 6 Monate, 16 Tage. Ich starre auf mein Mobiltelefon, es hat gerade eben noch vibriert. Fehlalarm, Akku alle. Akku ---- alle.
Nun denn, ich mache wieder Pläne, glaube ich zumindest. Habe mir "Abitur-Trainer Deutsch: Deutsche Literaturgeschichte" bestellt - ich will mich wenigstens ein kleines bisschen auf mein Studium vorbereiten. Etwas tun. Auf Japanisch habe ich gerade überhaupt keine Lust, aber ich wage mich mal wieder an Französisch heran. Mehr lesen. Mehr lernen. Mehr leben. Mehr fotografieren. Weniger essen. Mehr trinken. Öfter ins Fitness-Studio gehen. Mehr mit Menschen reden. Sich weniger verschließen. Sich öfter mal freuen. Einen undefinierten Stich im Herzen wegdenken. Er ist nicht da. Ich glaube beinahe schon selber nicht mehr daran.

Montag, 28. Januar 2008

Tage mit Schatten













Was wäre, wenn der Glauben an gute Menschen unerschütterlich wäre?

Sonntag, 27. Januar 2008

Lass mal sein, es tut fast schon gar nicht mehr weh.


Es ist Sonntag. Zwei Tage frei. Ich bin ein Wrack, schlaftechnisch gesehen. Dusche geht immer noch nicht. Magic Key. Hotelzimmer. Neil auf Urlaub. Joel ist unterhaltsamer als Neil. "Yeah, I was busy talking to the bears. They come over the mountains to talk to me." Cadbury's versüßt mir den Morgen. Langsamer Kollege. Müdigkeit. Langweile. Stress. Mal keine Meckereien von meinem Supervisor. Menschen finden, ich bin freundlich. Merci beaucoup. Ich will Schwedisch lernen. Merica "I could be your tetcher (teacher)." Freude. Geschenk für sie endlich bekommen. Teufelswerkzeug Solo-Karte. Gehirn. Leer. Akku. Alle.

Ich schreib bald mal wieder nen ausführlichen Post.

Donnerstag, 17. Januar 2008

This station is non-operational.

Ich habe heute ein Päckchen von Merica bekommen. Merica, du bist die Beste. DIE BESTE. Ich hatte mir aus der Videothek mal “Ondskan” (Evil), einen schwedischen Film über die Gewalt in einem Jugeninternat in den sechziger Jahren in Schweden, ausgeliehen und ihn mit mir auch sehr oft mit ihr angesehen (der Schauspieler Andreas Wilson ist.... der Wahnsinn im Sinne des Schnieke-Seins o.o). Und ich hatte die ganze Zeit nach dem Buch dazu gesucht, das Jan Guillou, ein Schwede natürlich, geschrieben hat. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten aus der Jugend des Autors, besonders die Gewaltszenen, die sich aus Mobbing deluxe und Notwehr ergeben.
Jedenfalls lag dem Buch (von dem sie in Schweden die deutsche Übersetzung herbekommen hat) ein Brief bei und die letzten Zeilen, die sie mir geschrieben hat, haben mich sehr gerührt (wie das Paket allgemein ohnehin schon):
“Take care. Love and do[ing] the things you like and want to do, happy thoughts [...] - that's what I think is the best way to a happy lifetime!” Wir haben eigentlich jeden Tag etwas miteinander gemacht und das für gerade mal ein bisschen mehr als ein halbes Jahr. Sie kann mich lesen wie ein Buch. Vielleicht fehlt sie mir deshalb noch ein bisschen mehr. Merica kann mir (mental) in den Hintern treten und ich würde mich nie beschweren; sie akzeptiert die Tatsache, dass ich lieber beobachte, als aktiv teilzunehmen, auch wenn sie mich immer ein wenig versucht hat, dazu zu bringen, ein bisschen aktiver zu werden. Und es klappt auch. Die Veränderungen in meinem Charakter, die ich als positiv erachte, habe ich zu einem sehr großen Teil ihr zu verdanken, ebenso wie so viele wunderbare Abende, bei denen ich endlich mal gelernt habe, was man normalerweise mit besten Freunden macht (wenn man bei ihnen in der Nähe wohnt). Da kann ich ja gleich mal noch einen Schwank erzählen (hohoho): wir beide lieben den Song “Waterloo Sunset” von den Kinks. Aus einem Grund: wir sind, wenn wir abends uns mal ein wenig die Beine vertreten wollten, immer zur Waterloo Station gegangen (20min von uns entfernt, nur über die Themse drüber). Die Leute, die sich da abends rumtreiben ist eine repräsentative, wenn auch kleine, Masse, die für London steht. Da sind die Jugendlichen, die Pendler, die Gelangweilten, die Verspäteten, die Lachenden, die Pärchen, die Mütter und Väter, die Omi (die mit ihrem Mann Hand in Hand läuft) und die Verrückten (da schrie einer "My Love, My Love!" zu uns und tanzte dabei noch komisch durch die Gegend). Ach und Merica und ich, mit einem kleinen Snack, einem Innocent, einem Brötchen, einem Baguette. Oder ner Tüte Crisps.
Vielen Dank, Merica. Dein Geschenk ist auch schon auf dem Weg.

Ich hasse es, wenn Leute, nämlich Leute vom Housekeeping-Department, in mein Zimmer gehen. Sie treffen mein Zimmer immer in nem Umräumstatus an. Sachen überall, Geschirr quer durchs Zimmer verteilt, Mülltüten (ich sortier jetzt schon immer aus, das macht es einfacher, wenn ich dann im August gehe). Und so weiter. Na ja, ich habe manchmal nen Rappel, alles aus den Schränken auf einen großen Haufen zu schmeißen und dann eben auch auszusortieren. Ich kann mir ja schließlich nicht alles nach Hause schicken.

Ach ja, wie war mein Tag heute? Sehr komisch. Zu allererst habe ich mich um halb neun aus dem Bett gewuchtet (ich habe endlich mal wieder geschlafen nach schlaflosen Nächten/Nächten mit drei Stunden Schlaf), um meine Uniform in die Reinigung zu geben, das dauert immer zwei Tage und somit bekomme ich das wieder, bevor ich Montags auf Schicht gehe. Dann wieder hoch ins Bett, geschlafen bis um zwölf und ein wenig gelesen. Dann hatte ich ja im Kopf, dass ich noch zu dem THE WOMBATS In-Store Gig bei Fopp in Covent Garden gehen wollte. Tjaha, ich bin dann auch hingegangen, aber (!) aufgrund widriger Umstände, die ich nicht nochmal wiederholen möchte, weil ich mich nur aufrege, konnte ich die drei Liverpooler nicht sehen. Tolle Wurst. Na ja, wenigstens hat es nicht geregnet. Um ein bisschen Zeit zu vertreiben, bin ich zu Borders (Buchladen) gegangen und habe ein wenig in dem Buch "Cat's Cradle" von Kurt Vonnegut (2007 verstorben) gelesen. Ich hatte bis heute nicht gewusst, dass er als G.I. im Zweiten Weltkrieg von den Nazis gefangen genommen und in Dresden inhaftiert wurde. Er hat die Zerstörung Dresdens miterlebt und in einem Keller überlebt. Das Buch liest sich super - ich habe es nicht gekauft - es geht in diesem um den Vater der Atombombe und dessen Nachlass für die Welt - eine weitere Katastrophe, eine Chemikalie, die den ganzen Planeten vereisen lassen kann. Klingt zwar irgendwie ein bisschen komisch, wenn man sich die Geschichte nur so ansieht, aber es ist wunderbarst geschrieben. Wenn ich wieder Geld bekomme in einiger Zeit (25.1.), kaufe ich mir das vielleicht. Da ich mir vorstellen kann, dass das englische Original einigen zusagt, empfehle ich das Buch einfach mal (Link). Ich habe da auch ein wenig in einer Kurzgeschichtensammlung gelesen und mich hat das Vorwort schon gepackt. Vonnegut hat hierin ein "Creative Writing 101" zusammengestellt. Ich werde mir von nun an vornehmen, nach diesen Regeln zu schreiben. Später bin ich dann wieder nach Hause getrottet und bin an einem Mann vorbei gegangen, an dessen Gesicht ich mich schon nicht mehr in allen Details erinnern kann, aber wir haben uns in die Augen gestarrt, bis wir ungefähr nebeneinander waren, keine Ahnung warum. Da fiel mir wieder Mr Krück (non-Krück mittlerweile) ein. Die Geschichte kennt ihr ja bereits. Ich hoffe irgendwie immer noch, dass ich ihn auf der Uni antreffen kann.
Gestern war auch ein toller Tag, ich glaube für mich einer der schönsten seit langem (also in London). Krisztina, meine Arbeitskollegin, und ich waren u.A. im Hyde Park. Wunderschön. Ich habe wieder Kraft getankt und mein Herz schmerzt nicht mehr so sehr wie noch bis vor kurzem (und durch den Aufenthalt in DD hindurch). Manchmal ist da diese stille Sehnsucht, die einen fast zerreißt, bis man nicht mehr kann und man braucht einfach mal Tage, in denen man auf einer Bank sitzt und sich nur freut, ein schönes Foto zu machen. Oder den Enten/Tauben beim am Ufer sitzen zusehen kann. Oder mal sagen kann "Ich habe Zeit" - und das bei wunderbarstem Wetter. Kaum Wolken, in der Sonne warm, kaum Wind. Und der Halbmond über einem. Die ganzen Eichhörnchen um einen herum. Der schwarze Stoff meines Trenchcoats, der sich in der Sonne erwärmt hat. Pferde, deren Atem kondensiert. Eine Sonne, die langsam untergeht. Kraft tanken, kurzum.

Ich hoffe, ihr habt zur Zeit auch alle genug Kraft. Wenn nicht, ich bin da, um euch ein wenig abzugeben.

xoxo
Love,
Anke

Samstag, 12. Januar 2008

Calm down, I'm calling back to say I'm home now.

Ich glaube ich habe mich verliebt - aber so richtig gehörig, in ein Objekt. Damit meine ich meine Kamera, meine digitale Spiegelreflex, meine Canon EOS 400d, mein Prachtstück, meine Perle, mein geldverschlingendes Monster, mein kleines "japanisches Schnellfeuergewehr" (Zitat: meine Großmutter zu ihrem Fotoapparat), meine Kronjuwelen, mein neues Spielzeug - ich könnt noch stundenlang so weitermachen. Und ich brauche noch nen Namen für meine Kamera - aber einen männlichen Namen, sonst klingt es komisch, obwohl Kamera als Wort ja weiblich ist - obwohl: DER Fotoapparat. Diesmal wird es kein Mistname wie für mein Bett (Knut) oder meinen Tisch (Sören) oder meinen Teppich (Helmut). Aber ich kann ja auch nich alle meine Lieblingssachen Jamie nennen, wird langweilig mit der Zeit. Wenn mir ein Name einfällt, werdet ihr ihn bestimmt über kurz oder lang auch mitbekommen.

Meine Großmutter ist zur Zeit in London und, wow, sie geht mir noch nicht auf die Nerven, obwohl ich den ganzen Nachmittag/ Abend mit ihr verbracht habe. Ich lag mal wieder im Bett, am Laptop, als ich einen Anruf vom Hotel, unten von der Rezeption bekommen habe: "Anke, it's Tomas, just to let you know, your grandmother is at reception. Do you want me to take her upstairs?" - Ich schaue mich kurz in meinem Zimmer um - "No, it's fine, I'll be downstairs shortly. Just tell her to take a seat." Danach renne ich durch den Raum, such mir was zum Anziehen (man mags kaum glauben, ich steh auf, geh duschen und leg mich ins Bett) und rase runter. Wir sind in ihr Hotel gelaufen, ich hab gedolmetscht (omg...) und dann gings wieder auf Spaziergang. Und ich hab ultimative Geschenke bekommen - eine Tafel Alpia Schokolade (Vollmilch) und einen Müsliriegel (Haselnuss) ausm Flugzeug. Früher hat sie uns immer die Kotztüten fürs Auto mitgebracht (meine Schwester und ich waren mal... na ja, sehr empfindlich), aber die brauchen wir jetzt auch nicht mehr. Jedenfalls ging es spazieren, wir haben viel geredet und ich habe so zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass jemand mir auch in London selber anrechnet, dass ich mich weiterentwickelt habe. London gibt den Freiraum, den man braucht, um sich weiterzuentwickeln, auch wenn es komisch klingt. Es ging dann auch wieder ins Hotel, ich hab mich zwar wieder beim Porter blamiert und eine andere Frau der Reisegruppe, der Omi angehört, am Telefon ausgefragt, aber hej, ich kenn die ja eh nicht, also soll es mir egal sein. Zum Abendessen hat Omi mich dann auch eingeladen und ich habe das erste Mal die ganze Gruppe versammelt gesehen. Es ist ein einziges Altersheim. Allein durch meine pure Anwesenheit habe ich, schätzungsweise, das Durchschnittsalter um mindestens 5 Jahre gesenkt.

In letzter Zeit habe ich mich mal durch Zwillinge Horoskope und sogenannte "Charakteranalysen" gelesen. Dabei fiel mir folgender Satz ins Auge, der ja mal sowas von falsch ist, falsche gehts nicht:
"Dank körperlicher Beweglichkeit ist er meist ein guter Tänzer." sowie "Das Zwillingkind ist immer neugierig und braucht viel Abwechslung. Es treibt viel witzigen Unfug." (Link) Lest euch das mal noch weiter durch. Manches stimmt scheinbar, aber ich traue Horoskopen eh nie komplett über den Weg. Und dann hab ich noch mir mal aus Spaß mein Horoskop computergeneriert auf derselben Seite aufzeigen lassen und ich musste schlagartig lachen: "Intellektuelle Menschen die sich schnell langweilen, vor allem wenn sie im Berufsleben in untergeordneter Stellung sind, da ihr Verstand nicht genügend herausgefordert wird." Das trifft es irgendwie genau. Ganz genau. Lustig, aber nur Zufall.

Samstag, 5. Januar 2008

Verspätung.

Es packt einen immer ein wenig zu spät. Also ich meckere ja nicht rum, jammere oder heule rum. Ich stelle nur fest. Dass sich in meinem Leben zur Zeit irgendwie Verspätungen häufen bei Gelegenheiten, vor denen ich irgendwie Angst habe, ist ja wohl auch klar. Freue ich mir extrem auf was (nur die pure Sache an sich, nicht das danach), bin ich meist oder besser gesagt eigentlich immer pünktlich. Ich rede von dem kleinen Funken Heimweh, der einen melancholisch stimmt. Da waren so viele Leute, die ich wieder oder zum ersten Mal gesehen habe, dass ich mich geehrt fühle, wie viele tatsächlich noch nach acht Monaten an mir interessiert sind. Eigentlich dachte ich, dass ich langweilig geworden bin. Auch ich kann mich vom Gegenteil überzeugen, denn manchmal lernt man doch schon ein paar Sachen über andere und sich selbst, wenn man genug Abstand hat. Trotzdem tendiere ich dazu, bei einigen ein wenig mehr in die Waagschale zu werfen, deren Meinung zählt einfach noch mit nem Stückchen Herz.
Mich fasziniert es, wie wenig sich zwischen Menschen in anderthalb Jahren ändern kann, ein sehr angenehmes Gefühl ist das. Ich habe dich die ganze Zeit vermisst, Bianca. Ethik-Stunden. Sport-Stunden. Rumgammeln und reden. Musik besprechen. Über ne eigene Band träumen. Singen. Kochen. Ausgehen. Blumenau. So viele Dinge, dass ich sie kaum alle aufzählen kann, ohne den Rahmen zu sprengen.
Mich fasziniert auch, dass ich mit manchem über Architektur reden kann, ohne mir dumm vorzukommen wegen meinen nicht vorhandenen Mathekenntnissen. Auch wenn ich noch eine absolute Einstellung gegenüber meiner Kunst habe, mich nicht rechtfertigen mag für Handlungen, deren Gründe sich für den Leser aus dem Kontext erschließen können (vorausgesetzt, man liest richtig), nur um Verantwortung zu übernehmen, bin ich dabei, mich zu ändern, Dani. Danke für London. Kunstphilosophierereien. Unbeschwertheit. Einen wunderbaren Abend bei Los Campesinos!. Ich habe dich auch vermisst.
Es ist mir ein Rätsel, wie es sein kann, dass manche Sachen über die gleiche Sternzeichenart zustimmen können. Und dass man damit so viele Dinge begründen kann. Mich lässt es nur immer wieder darüber grübeln, was wohl gewesen wäre, wenn das EWG (bitte die Umwurstungen lassen) nicht Teil des Hülße geworden wäre. Vor ein paar Jahren habe ich immer ein wenig skeptisch rübergeschielt. Wollte deswegen die Schule wechseln. Ich bin sehr froh, dass ich es nicht getan habe, ich hätte sonst sehr viel verpasst. Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr, endlich richtig mit der Gitarre durchzustarten und ich hoffe du jammst mal mit mir ohne mich auszulachen, Falk. Danke für philosophische Gespräche. Zoundhouse-Entdeckung. Übernachtungsmöglichkeit. Bifi Bifi (liegt glaub ich noch im Kühlschrank).
Mich begeistert, dass Worte doch noch etwas ausmachen. Und dass es sich manchmal, also bei wenigen Menschen, nach kurzer Zeit so anfühlt, als würden sie zur Familie gehören, wie ein kleiner Bruder. Gelegentlich ist es gruselig, wie sehr man sich einem Menschen ähnlich fühlen kann, ich schiebe das mal auf das Sternzeichen. Vielen Dank für das Beiseitestehen und die stundenlangen Gespräche, Timm. Wir werden den Gitarrenlehrern schon noch zeigen, was in uns steckt. Und leseinteressierten Menschen, was gute Schriftstellerei ist. Und den Traurigen die Welt. Und wunderbare Fotos.
Ich werde immer für euch da sein.
Ich werde für immer die WIR WAREN HIER Fahne hochhalten. So, dass man sie mit GoogleEarth sehen kann.


Nebenbei gesagt bin ich sehr froh, dass niemand gemerkt hab, wies mir zu Silvester ging, auch wenn ich von um halb acht bis um halb zwölf eine Hand, die meine hielt, gut hätte gebrauchen können.
Gelernt: mittlerweile habe ich überhaupt keine Komplexe mehr darüber, wie ich aussehe. Mein Gott, Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker. Aber mich mit ner Schauspielerin zu vergleichen, ist schon ein wenig gruselig, Marcus. Auch wenn die die gleiche Haarfarbe hat.
Ich habe 10 Minuten gebraucht, um meinen Koffer wieder zu packen. Fünf Minuten davon sind auf das Sachen aus dem Wäschetrockner und zusammenlegen draufgegangen. Und eine fürs Treppe rauf- und runtersteigen. Und dann waren mein Vater und ich am Flughafen auch später als eigentlich gedacht. Wir saßen da für ein paar Minuten und haben der kleinen Schlange zugesehen, die sich vorm Check-In gebildet hat. Die Abfertigungsdamen von British Airways waren übrigens auch zu spät. Mindestens zehn Minuten. Und dann standen wir auch in der Schlange. Ich glaube, meinem Vater hat es überhaupt nicht gefallen, dass ich wieder zurückgeflogen bin und dass ich auch insgesamt nicht so viel Zeit mit der Familie verbracht habe. Ach ja, ich habe vergessen, meiner Großmutter was zu geben. Na ja, kann ich noch machen, ist ja kein Weltuntergang.
Mein Vater ist gegangen, als Marcus kam, der mich dann letztendlich als Einziger verabschiedet hat, was mich sehr gefreut hat. Danke Marcus. Ich glaube, ich wäre sonst zusammengebrochen.

xoxo
Anke

Mittwoch, 2. Januar 2008

Anke in Dresden. Silvester.

Es ist 2008. Ich bin auf Urlaub in Dresden. Auf "Urlaub". Ach ja, ich fliege dann auch bald wieder zurück - morgen, um genau zu sein (jetzt mal abgesehen davon, dass es für mich übermorgen ist, denn "morgen ist erst wenn ich aufstehe").
Mit einigen Menschen habe ich mich getroffen und es bricht mir das Herz, sie acht Monate lang nicht mehr sehen zu können. Mein Silvester hatte von sehr sehr schlecht bis wunderbar alles mit dabei. Meine leibhaftigste Erinnerung an dieses Silvester ist die folgende: ich sehe mein Spiegelbild im Bad, höre die anderen im Wohnzimmer lachen, halte mir die Ohren zu und weine. Nicht weil ich wegwollte oder weil es überwältigend war, wieder in Dresden zu sein. Nicht wegen Heimweh oder Fernweh. Die Welt hört nicht auf, sich zu drehen; Menschen leben weiter. Mir bricht es trotzdem das Herz.
Nun ja, nach Raclette und Partyspielen (ich war Alice Schwarzer bei "Wer bin ich?" - danke, Falk ;-)) ging es dann in Richtung Stadt mit dem Zug. Zu gern hätte ich mich mehr gefreut. Ich habe die Hand einer Person gehalten, die mir sehr wichtig ist. Gespräche. Tränen. Gespräche. Tränen. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte geweint, nicht sie. Silvester sollte etwas freudigeres sein. Wir sind dann nach einiger Zeit auf der Augustusbrücke angekommen und nach der üblichen Knallerei sind wir in Richtung Neustadt gegangen. Von 12 Leuten sind dann am Ende drei (Dani, Falk, ich) übrig geblieben für ein wenig "Party". Zum Vorglühen gings in die Sparkassenfiliale auf der Königsbrücker Straße, in der man nette Leute getroffen hat, die sogar ein Foto für uns von uns und unserer Heizung gemacht haben. Und dann gabs noch Menschen, die uns einreden wollten, wir sollten nicht in eine bestimmte Richtung gehen, weil wir dazu noch nicht "reif" genug wären. Es wurde dann zu heiß auf der Heizung und wir sind ins Flowerpower gegangen. Nach einer dreiviertel Stunde Anstehen für unsere Garderobe sind wir dann endlich reingekommen und im FlowerPower habe ich dann auch festgestellt, wie gut es ist, lange Haare zu haben. Passt gut zum 60er/70er Jahre Zeug. Dann mal ein kurzer Abstecher ins NuBeatz, wo wir dann erstmal zu Remmidemmi (Yeah Yeah) von Deichkind getanzt haben. Nach einer halben Rauchvergiftung (die Zigaretten...) ging es dann wieder zurück nach Hause. Früh um dreiviertel fünf in eine volle Bahn mit einem blutenden Menschen, einem, der so tut, als würde er aus London kommen (mit kuriosem sächsischen Akzent - hmm...) und einem netten Chemnitzer, der alle seine Freunde nach Hause fahren darf. Und einem kreidebleichen Dani, der in Ohnmacht fällt. Hauptbahnhof Nord - komische Menschen, die glauben, "wenn man so full is wie du, dann is man nich full, Großer". Nach erfolgreicher Ruhepause geht es in den Hauptbahnhof, ich weiche den Grüßen des komischen "wenn man so full ist..." Menschen aus. Nein danke. Falk und ich schaffen Dani zum Zug. Komisches Silvester.
Ich habe mich entschieden, doch kein Video zu machen und bin stattdessen dafür, dass das alte Video auch für dieses Jahr gilt. Es muss gelten.

"So this is the New Year and I don't feel any different" Death Cab For Cutie - The New Year.

xoxo
Anke