Sonntag, 30. September 2007

HAPPY BIRTHDAY FALK!















Dieser schnieke Herr wird heute 20! Alles Gute mein liebster Falk, jetzt bist du also offiziell ein Twen und in einem Jahr bist du offiziell ein Erwachsener! ;)
Lass krachen, dear!

WOKE UP LATE ONE SUNDAY


Es ist viertel vor neun am Morgen, ich wache von einem lauten, unangenehmen, in die Ohren kriechenden Geräusch auf. Ich denke mir - „was, Feueralarm-Überprüfung am Sonntag Morgen?“ und warte ein paar Sekunden ab – es hört nicht auf. Toll, also aus dem Bett gewurstelt, in Hose und Pullover geschlüpft, Schuhe gesucht und angezogen, Jacke geschnappt. Treppe runter. Ana steht vor dem Firepanel und stellt es auf MUTE (lautlos) und geht durchs Haus gucken, was das Problem ist. Es sind drei Minuten vergangen, als sie wieder aus dem Keller auftaucht und ich sie frage, was nun los ist. Sie meint, sie muss jetzt die Zimmer checken gehen. Ich gehe ganz schnell aufs Klo, ein bisschen ratlos ob der Tatsache, dass man, wie sonst auch in London, im Notfall anscheinend von tuten und blasen keine Ahnung hat. Ich gehe in mein Zimmer zurück, um den Laptop vom Stromkreis zu trennen und schaue auf die Straße. Oder besser gesagt, auf die gegenüberliegende Straßenseite. Laut den kleinen Infotafeln über Feuer, die im Treppenhaus hängen, heißt es nämlich, dass man, wenn der Feueralarm losgeht,

a) auf schnellstem Wege das Haus verlassen soll

b) beim Hinausgehen einen von den roten Notfallknöpfchen drücken soll (die Kästchen da)

c) sich auf dem Fußweg der gegenüberliegenden Straßenseite versammeln soll

d) dann die Feuerwehr auf 999 anrufen soll

e) das Haus nicht wieder betreten darf, bis es von der Feuerwehr freigegeben worden ist


Da stellt man sich die Frage, was nun passiert, wenn wirklich mal hier ein Feuer ausbricht. Ich stehe seit zwanzig Sekunden am Fenster und höre auf einmal jemanden mit einem anderen, in Maintenance-Uniform der Firma (also sowas wie Hausmeister) laut reden. Ich bekomme Fetzchen wie „Teppich“ „Scheiße“ „Rauchmelder“ und „Was soll ich da jetzt machen?“ mit und entschließe mich wieder dafür, in Richtung Firepanel zu gehen. Wenn es tatsächlich ein Problem gibt, wird der Feueralarm-Sound wieder angestellt, um alle im Haus zu informieren. Ich sitze auf der Treppe und glotze vor mich hin. Da kommt jemand die Treppe von der Küche hoch und, weil mir die Situation zu unangenehm ist, sage ich „Hello“ und er fragt mich „How are you? Hope you're allright“ (Wie geht’s dir? Hoffe dir geht’s gut“) - ich erkenne seine Stimme wieder. Er ist der Typ, der vorhin mit dem Maintenance-Menschen argumentiert hat. Er verzieht sich mit einem „Fucking Hell“ durch den Korridor in den anderen Teil des Hauses. Ich gehe in den Keller, um zu sehen, ob die Waschmaschine frei ist. Natürlich ist sie frei, ich komme mir allerdings doch irgendwie reichlich bescheuert vor, gerade ausgerechnet JETZT mit meiner Wäsche in den Keller zu gehen, in aller Seelenruhe die Waschmaschine anzumachen und wieder hoch zu gehen. Ich gehe von der Waschküche in Richtung Küche und sehe nach Ana. Einer anderer Maintenance-Mensch, den ich vom Hotel kenne, ein sehr netter, kommt mit seiner schweren Tasche durch den Kellereingang. Ich frage Ana wieder „Was ist los?“ und sie brabbelt etwas, das nach „Flooding“ klingt, aber Wasser und Rauchmelder? Da passt etwas nicht zusammen. „Tu mir nen Gefallen, schließ bitte die Tür im Keller“ - ich gehe also in die Küche und schließe die Tür und komme mir irgendwie reichlich bescheuert vor. Fünfzehn Minuten sind vergangen. Wäre wirklich ein Feuer, würde bei diesen absolut un-feuerfesten Pappwänden schon längst eine gesamte Etage in Flammen stehen. Ich gehe wieder in mein Zimmer und muss anfangen zu lachen. Ich setze mich vor meinen Laptop und schaue, ob ich ein W-Lan-Signal empfange. Im Hintergrund läuft „What now my Love?“ von Frank Sinatra. Ich muss einen anderen Song anmachen. Ich bin unentschlossen zwischen: This Fire (Franz Ferdinand), Set Yourself on Fire (Stars), Ring of Fire (Johnny Cash), Fire with Fire (The Gossip), Wheels on Fire (The Magic Numbers), Set Fire to the Third Bar (Snow Patrol), Dig for Fire (Pixies), All Fired Up (Interpol) und Wake Up (Arcade Fire) - ich nehme Franz Ferdinand. Ich mache mir Gedanken darüber, was ich auf meinem Weg in die Freiheit bei einem echten Notfall mitnehme und komme zu folgendem Schluss: Portemonnaie, Jacke, Laptop, Mitarbeiterausweis, Handy (inklusive beider SIM-Karten). Mit fällt weiterhin ein: schlafe niemals nackt, zumindest nicht in London. Da steht eher das Haus in Flammen, als dass man angezogen ist. Vierzig Minuten sind vergangen. Keiner auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ich war anscheinend die einzige, die, außer Ana und dem Typen, der das Problem da hatte, tatsächlich aufgestanden ist. Na ja was soll's, ich muss dann eh um elf arbeiten gehen.

Montag, 24. September 2007

"SO TAKE A LOOK AT ME NOW"

Ich bin jetzt auf den Tag seit 5 Monaten hier. Hat sich großartig was geändert und ich habe es nicht mitbekommen? Dani ist weg, Johannes ist weg, Merica ist noch da, zu Hause hat meine Ma nen neuen Job, meine Omi will anscheinend nicht wirklich Kontakt mit mir aufnehmen, weil ich ihren Geburtstag "vergessen" habe (ich hab ihr Geschenk noch hier). Ich hab meinen Vertrag seit 2 Monaten unterschrieben und bin kein Trainee mehr. Ich hab noch 10 Urlaubstage, die ich aber zur Zeit kaum nehmen kann, da alles total busy ist und ich kann dank dem EU-Gesetz leider stattdessen nicht mehr Geld bekommen, so wie es früher anscheinend mal gewesen sein muss. In einer Zeit vor meiner Zeit. Oder so.
Ja und dann sehe ich mir die Fotos von vor ein paar Monaten an und denke mir, mein Gott, was hatte ich damals für Komplexe wegen meiner Figur. Ich sage hiermit feierlich: ich bin zur Zeit wirklich dabei, abzunehmen. Ich war eigentlich immer ein sehr schlanker Mensch, bin es immer gewesen und ich fühle mich zur Zeit einfach mal nicht wohl, auch wenn so mancher von früher mir jetzt wahrscheinlich bescheinigen würde, dass ich doch normal aussehen, aber: ich fühl mich nich so. Ich habe dazu in der Samstagsausgabe des GUARDIAN einen tollen Bericht gelesen, nämlich, dass jetzt eine Studie bewiesen hat, das Leute, die anfangen zu studieren (und in Großbritannien heißt das zumeist nicht zu Hause wohnen), in ihrem ersten Jahr an der Uni durchschnittlich 7lb zunehmen (wow) und oftmals bekommen sie das auch nicht mehr runter. Das heißt ich bin nicht alleine mit meinem Problem. Und wo liegts dran? Natürlich am Junk-Food. An den Süßigkeiten. Man merkt nämlich zumeist gar nicht so sehr, was man eigentlich ist - vielmehr achtet man auf den Preis. Aber - wo ist da die Gerechtigkeit, wenn man für nen Cheeseburger bei McDo 89P bezahlt und für Äpfel fast das Doppelte? Und wovon soll man das alles bezahlen, wenn man, jetzt mal nicht von mir ausgehend, kein geregeltes Einkommen hat, sondern sich so mit Nebenjobs überm Wasser hält? Und wovon soll man ein geregeltes Workout bezahlen, wenn Fitness-Studios hier im allgemeinen sehr teuer sind (mein Vertrag mit 40Pfund pro Monat ist dabei schon sehr günstig... wo man z.B. in DD 20€ zahlt - die Welt ist halt ungerecht)? Ich geh morgen wieder zum Auspowern, ich mag Komplimente im Sinne von "Wow, you lost weight!" mehr als "My god, your belly looks as if you were pregnant!"
Und in Sachen Uni hab ich glaub ich auch ziemlich Angst, im nächsten Jahr diesen Eingangstest nicht zu bestehen. Und dann muss ich mir noch nen Job suchen und dann will ich mir ja ne Gitarre kaufen (preferably eine TELECASTER (hör mal auf zu meckern, Falk)) und Unterricht nehmen und so und alles. Ich muss mir mal nen Plan machen. Aber erstmal geht es mir vor allem darum, an der Sammlung zu arbeiten. Bereitet euch mal auf was schönes vor :-)

xoxo

Sonntag, 23. September 2007

Ich seh dein Herz, das bisschen rot


von gestern:

Ich habe mir Sunset Boulevard angesehen, einen Schwarz- Weiß- Film, der mit zu den Klassikern der Filmgeschichte gehört. Eigentlich hatte ich solche Filme als langweilig abgestempelt, ich kann mich nämlich immer noch daran erinnern, wie ich mit meinen Eltern auf der Couch in Dresden-Nickern/Prohlis saß und mir eben jene Filme angesehen habe. Aber wahrscheinlich war das doch ein Western (ist nicht so meins). Jedenfalls ist der Film großartig, war auch für einige Oscars nominiert soweit ich das weiß, aber ALL ABOUT EVE hat die abgesahnt (den Film werde ich mir morgen ansehen).

Also ich bin ja immer noch in einem WIR SIND HELDEN Modus und ich stelle jetzt fest, dass Fotos anschauen, nachdenken und „Echolot“ hören sehr traurig ist. Mit anderen Worten: ich bin zu nichts mehr zu gebrauchen oder aber: ich bin gerade in der richtigen Stimmung fürs Schreiben, aber eigentlich muss ich ins Bett, weil es schon halb zwei ist und ich morgen um 11 auf Arbeit sein muss. Nun ja, bei Echolot stand ich ja beim Konzert auch schon in Tränen. Ich werde Merica so vermissen, wenn sie nicht mehr da ist; sie geht am 5. November, das ist nicht mehr lange hin und viel zusammen machen können wir scheinbar auch nicht viel, da wir beide bis zum Get No arbeiten. Bei uns im Bedford ist es zur Zeit schon ziemlich stressig, zumal wir wirklich unterbesetzt sind (ja, auch wir können unterbesetzt sein...) und wenn Merica geht, wird’s noch schlimmer und wir haben immer noch keinen neuen Trainee, weil die jetzt ganz besonders vorsichtig sind nach Michael und Kerrie, die, ich bin ehrlich, beide irgendwie sehr einen an der Klatsche hatten, in einem traurigen Sinne.

Merica wird mir wirklich sehr fehlen. Ich hatte das bisher noch nie, dass ich eine Freundin hatte, die auch mal so bei mir vorbei gekommen ist oder mich gefragt hat ob ich mal rüberkommen will einfach zum da sitzen und quatschen und nichts machen. Ich hatte auch noch nie eine Freundin, mit der ich mal einen Mädelabend machen konnte; zumeist hatte ich da immer im Hinterkopf „Du musst dann und dann wieder nach Hause fahren“, „Du wohnst zu weit weg von den anderen“, „Die anderen haben keine Zeit“. Oder dass man mich einfach so mal zu einem Spaziergang mitgenommen hat. Mein Gott, was habe ich alles verpasst, aber ich habe sowas eben noch nie gekannt, was es mir umso schwerer machen wird, mich in Kleinnaundorf nicht als Außenseiterin zu fühlen. Wenn man so weit „außen“ wohnt, muss man einen Anlass geben, damit die Menschen zu einem kommen. Ich hasse es, wenn man das machen muss, weil man dann das Gefühl hat, ein Umstand zu sein. Mich hat Mericas Besuch bevor sie zu einem Jobinterview nach Schweden geflogen ist, um mir zu sagen „I will miss you when I'm moving back to Sweden“ ebenso gerührt wie der Abschied von meiner Schwester am Flughafen in Berlin, dass sie nach der Arbeit extra nochmal zum Flughafen gefahren ist, um mir „Bis bald“ zu sagen, obwohl sie todmüde war.

Nun ja, genug der Melancholie. Ich sollte mich ans Schreiben machen oder ins Bett gehen. Ich glaube ich wähle erstmal das zweite. Oder auch nicht.


xoxo.


Freitag, 21. September 2007

"Vielleicht ist es wirklich nur ein Jahr, aber ich will niemals fragen wo ich war"


Ich glaube "Wenn es passiert" ist einer der "Anke in London" Songs. Ja ja, ich bin vor einer guten Stunde vom Wir Sind Helden Konzert wiedergekommen - die Dame und die drei Herren haben sich im alten Mean Fiddler (früher Astoria 2, dann halt Mean Fiddler und jetzt wieder Astoria 2 - warum auch immer) die Ehre gegeben. Einlass war 19 Uhr, also habe ich mir gedacht, bin ich am besten mal so ne halbe Stunde vorher da. Ich hab noch nen kleinen Abstecher ins Hotel gemacht, in dem ich arbeite, um zu sehen, ob ich schon die DVD bekommen habe, die ich bestellt habe ("Love in Thoughts", die englische Variante von "Was nützt die Liebe in Gedanken") und da habe ich Angella, meinen Supervisor und Cli (eigentlich Cliona, eine Irin) gesehen und die reden wegen einem Missverständnis nicht wirklich viel. Ich sage dazu nur Kindergarten. Jedenfalls hat Angella mich gefragt, was ich mache, da sagte ich dann "Ich geh zu nem Gig" und sie dann "Mit wem und zu was?" und ich dann erklärt, dass ich alleine gehe, weils ausverkauft ist und dass des ne deutsche Band ist und sie nur die Augen gerollt, wobei ich mir nur dachte WTF? Soll ich auch sagen "eeeeew, ne englische Band, eeeew, Angella du gehst alleine IN NEN PUB!"
Jedenfalls bin ich da schön die Straße lang gegangen in meinem schwarzen Trenchcoat und meinem braunen Top (ich habe Timm minutenlang mit dem "Frauen"thema "Was zieh ich nur an?" vollgenölt) und auf halber Strecke habe ich so viele Deutsche gehört wie schon lange nic
ht mehr. Nun ja, ich kam an, also das heißt am Ende der LANGEN SCHLANGE vorm Astoria2 (war halt halb/dreiviertel sieben). Ab da hieß es erstmal warten, Nervensägen "Du haben Ticket über?" "Got some spare tickets?", Regenrinnenbruch, nervige Kinder mit ihren Eltern, ganz viel deutsch sowie einen komischen Kunden inklusive, der zu einer hinter mir meinte, die mit ihrem Freund da war "Are you homosexual? I know you are - I should really know, my wife is a lesbian now. Are you homosexual then?" und ich das Mädel angeguckt und sie mich und wir meinten beide so "Well, doesn't surprise me..." (aber nicht so böse, wies vielleicht klingt). Jedenfalls gings dann endlich mal rein, ich hab meinen Coat noch in meine Tasche stopfen können, hab mir ein Lager gekauft (3.20 Pfund... geht noch) und hab ein wenig an der Bar gestanden (da konnte man runter auf die Bühne gucken) und als dann der erste Support auf die Bühne ist, hab ich mich dann auch runterbewegt, weil sich neben mich eine total nervige Person geschmissen hat, die mich und mein Bier die ganze Zeit angeschubst hat ohne, dass ich mich bewegt hab. Der erste Support war Tim Ten Yen, ein komischer Kunde, der seine Spielzeugkatze benannt hat (Sinister Cat) und auf der Bühne die ganze Zeit seeehr körperbetont rumgesprungen ist, wenn sich nicht gar zum Mo gemacht hat. Er selbst saß da alleine da mit seinem Mini-Synthesizer und hat zu vorgefertigten Songs gesungen und eben auf diesem Mini-Keyboard gespielt. War jetzt nicht so meins. Ach ja, ich hab es in die erste Reihe geschafft. Direkt vor den Boxen. YEAHR. Also insgesamt waren es zu 80% Deutsche und der Rest eben Briten. Neben mir haben praktischerweise drei Briten gestanden, die die ganze Zeit totale Scheiße geblubbert haben über Deutschland, Deutsche, deutsche Musik ach ja und sie dachten auch sie könnten deutsch, bis sie gerallt haben, dass das nicht so unterschiedlich klingende "schön" und "schlimm" doch was ganz unterschiedliches bedeutet. Nun ja, mir hat es die ganze Zeit in den Fingern gejuckt, ihnen SHUT UP ins Gesicht zu schreien, aber nur, weil Briten einem nur bis zu den Schultern gehen, heißt das nicht unbedingt, dass sie auch friedfertig sind, also habe ich es lieber gelassen. Die haben den ersten Support von der Bühne gehen sehen und einen auf Deutsche gemacht und ihn die ganze Zeit mit "High Five Wi**ser" zugelölt. Alle um sie stehenden Deutschen haben die drei fassungslos angeguckt.
Die zweite Vorband waren Peter and the Wolf, eine Indie/Alternative/Folk Band, bestehend aus einem lustigen Sänger in Holzfällerhemd mit genialer Stimme, einem Typen am Bass, der die ganze Zeit Gesichtsverrenkungen geübt hat und einer Schlagzeugerin, die Bela B. artig lieber stand, allerdings hatte sie nicht wirklich ihr komplettes Schlagzeug zur Auswahl. Mir hat dieser Support viel besser gefallen als Tim Ten Yen.
Dann wurde die Bühne umgebaut und nach laaanger Zeit des Wartens waren dann endlich die Helden auf der Bühne, sie liefen zu "Ode an die Arbeit" ein und haben dann mit Heldenzeit losgelegt. Ich fand das richtig toll, denn das hat mich richtig an meinen Abi-Jahrgang erinnert (wenn ihr euch noch erinnert: aufm Abi-Video war "Heldenzeit" ja die Hintergrundmusik zum Toskanavideo). Nun ja, ich stand in einer Ecke, in der mit Rumspringen nicht wirklich viel los war, da stand ein halber Riese vor mir (natürlich müssen die sich immer in die erste Reihe stellen) und der hat ab der Hälfte des Konzerts seinen Schädel vor meine Perspektive geschoben (toll). Nun ja, Frau Holofernes, se
hr charmant, hat den Großteil der Zwischenansagen in englisch absolviert und wenn sie mal deutsch geredet hat, hat das, verständlicherweise bei den anwesenden Massen von Deutschen Klatschen und Pfeifen ausgelöst. Manchmal hat die Judith vor lauter Interaktion mit dem Publikum den Faden in einem oder zwei Songs verloren, aber sie hat sich schnell gefangen und wiederum sehr charmant erklärt, warum sie den Anschluss verloren hat. War aber alles sehr lustig :) Die Helden haben anderthalb Stunden gespielt, mit einem wunderbaren Mix von allen drei Alben. Hier die, an die ich mich erinnern kann, in willkürlicher Reihenfolge: Heldenzeit, Kaputt, The Geek, Endlich ein Grund zur Panik, Denkmal, Müssen nur Wollen, Guten Tag (Die Reklamation), Wenn es passiert, Echolot, Außer dir, Von hier an blind, Labyrinth, Gekommen um zu bleiben (in abgefahrener erst Swing- dann Rock-Version), Aurélie, Die Konkurrenz, Soundso, Nur ein Wort, Ist das so? und Bist du nicht müde. Bei Echolot, Soundso, The Geek, Kaputt und Wenn es passiert standen mir die Tränen in den Augen. Ich habe mich auf einmal wie zu Hause gefühlt, einsam, aber glücklich und dazu kam noch der Text und die Melodie und alles. Da kam alles zusammen - ich habe mich allerdings bei allen Songs noch grade so zusammenreißen können.
Ja, dann nach der Zugabe (Denkmal und Bist du nicht müde) habe ich mich dann mit der Masse, die aus dem Astoria2 geströmt ist, in Richtung Cloakroom/Merchandising-Stand bewegt, wo ich mir erstmal ein Wir sind Helden Shirt und zwei Buttons gekauft habe (musste einfach sein; ich sollte mir wahrscheinlich von jeder Band, von der ich ein Konzert besuche, ein Shirt kaufen). Ich entschuldige mich für dieses... komische Bild inmitten von Chaos, aber ich habe halt nicht so viele Aufbewahrungsmöglichkeiten in meinem Zimmer (hehe ^^"). Also wenn die Helden das nächste Mal nach Dresden kommen und ich bin zu Hause, setze ich mich nicht vor die Garde oder an die Elbwiese oder sonstwohin, sondern ich kaufe ein Ticket. Das war einfach wunderbar.

Liebste Grüße
Anke

„STAMPING HARDER ON YOUR FX-PEDAL WON'T MAKE YOU FEEL ANY BETTER ANYMORE“

Gestern war ich mit Merica im BFI IMAX, einem 3D-Kino mit der größten Leinwand in Großbritannien – will heißen: das Ding war riesig, vielleicht zwanzig Meter hoch. Wir haben „Harry Potter and the Order of the Phoenix“ geguckt und als des dann in 3D war, gabs vorher eine Aufforderung, die ausgeteilten 3D-Brillen aufzusetzen – natürlich saß ich zu Anfang des Films ne halbe Stunde komplett mit der Brille da, obwohl ich mir dachte „Hmm... irgendwas ist aber ganz schön 2D hier“. Der Film war schon gut, aber eigentlich nicht wirklich 12Pfund wert (>,<)'


So andre tolle Menschen haben eine neue Single: nämlich die Los Campesinos!, eine meiner neueren Lieblingsbands mit Leuten, die wunderbar und auch so nett sind, wie man es sich vorstellt. Ich hoffe, ich kann zusammen mit Merica oder alleine oder wie auch immer zu ihrem Konzert im ULU am 23. Oktober gehen *fingers crossed* Jedenfalls heißt die neue Single „International Tweexcore Underground“ ist einfach mal nur zu lieben. Kann mir bitte jemand sagen, ob ich in meiner Vermutung, dass der tolle Gitarrist mit Brille/rotem Shirt eine Cyclone (oder Ähnliches (Mustang/Jaguar)) spielt, richtig liege? o_O Die kommt mir so Penny Lane-artig bekannt vor.



Heute abend geht’s dann auch zum Wir sind Helden Konzert, da freu ich mich schon sehr sehr sehr drauf, ich glaube ich kann mich auf eine Ansammlung von Deutschen vorbereiten. Ich versuche ja immer noch Daniel (del Llano, Porter) zu überreden, mitzukommen. Merica ist ja heute Morgen nach Schweden geflogen für ein Jobinterview in einem Skiresort in Are (wir aber eigentlich mit einem ° über dem A), in dem sie zu gerne im Winter anfangen würde. Und ihr offizieller letzter Tag ist am 5. November ;__; Den Tag darauf fliegt sie mit einem Freund zurück, der bis dahin nach London kommt.


Damit dieser Eintrag nun komplett ein Los Campesinos!-Eintrag wird, hier nun ein Live Video von einem ihrer Auftritte in NYC (verdammt, die waren schon in New York? oO), um genau zu sein von ihrem Song „You! Me! Dancing“. Wenn ich das sehe, möchte ich entweder tanzen oder Gitarrist sein. Der tolle Gitarrist (diesmal in blau) erinnert mich irgendwie totaaaal an Falk!


Ich habe mich auch wieder dem Schreiben zugewendet und langsam habe ich auch eine Idee, wie ich meine neue Sammlung aussehen lassen will. Mal sehen, wann ich das alles fertig bekomme.


Liebste Grüße

Anke

Sonntag, 9. September 2007

"LET'S DRIVE TO BRIGHTON ON THE WEEKEND"


Also manchmal packt mich dann schon ein wenig die Wut. Da sitze ich letztens im Zug, werd ich prompt von zwei Halbstarken angepöbelt - warum? Keine Ahnung, mir hat sich das bis heute nicht erschlossen - ebenso wenig, was ich mit dem Begriff "Misluck" als Namen zu tun haben soll.
Morgen ist mein erster Arbeitstag nach meinem Urlaub und, so wie ich das gehört habe, haben wir auch ziemlich viel zu tun (und auch zu erzählen von der Woche, die ich "Urlaub" hatte) - endlich mal wieder, ich hatte schon langsam daran gezweifelt, ob ich jemals wieder außer Atem komme. Ach ja und ich mache dann auch schon Pläne langsam in meinem Kopf, wie ich Merica's Zimmer umgestalten würde, wenn ich da einziehen kann (was echt klasse wäre, denn nach dem letzten "Zwischenfall" mit der Maus, die IN MEIN Zimmer hineingeguckt hat sowie dem Teer-Schlot, der gegenüber von mir wohnt, dem ekligen Gemeinschaftsklo mit nicht-funktionierender Dusche (a.k.a. Do not use this shower! Too noisy!), der ekelhaften Küche ("Please if you use any of this, clean it up afterwards - don't be an oooooiiinng (Zeichnung eines Schweinekopfs - scheinbar)") und den beiden Kühlschränken, in die ich zur Zeit noch nicht mal meine kleine Ketchupflasche reinbekomme, freue ich mich schon darauf, mich 5 Minuten vor Arbeitsbeginn auf den Weg zu machen um an die Stechuhr zu gehen, anstatt draußen durch den Regen zu waten und auszusehen wie ein trauriger Mensch nach einem Regenguss und mit nasser Uniform. Ich muss nur nochmal meine Chefin daran erinnern, beim Staff Office nachzufragen. Ach ja, apropos Staff - es ist ja wohl auch unfassbar, wie viele Leute jetzt gehen. Man merkt echt, dass die Saison zu Ende geht. Merica geht Mitte/Ende Oktober, Veronika (Spanierin, Chambermaid) ist am Freitag gegangen, Dani und Johannes im August und - wie ich gehört habe - noch ziemlich viele andere aus den anderen Hotels der Gruppe. Und einer, der mit mir mit in der Reception arbeitet und von "Ich werde gefeuert"-Paranoia befallen ist, will sich in ein anderes Department versetzen lassen - ich pack nicht, aus welchem Grund: - da es ihm im Bedford zu stressig ist. STRESS? Ich habe in den letzten vier Wochen nicht ein einziges Mal das Gefühl gehabt, Stress zu haben oder so viel zu tun zu haben, dass ich mein Pensum eventuell nicht schaffen könnte. Ich pack es nicht. Ich meine er ist ja auch nicht allzu beliebt bei uns und bei mir hat er es sich mittlerweile auch verscherzt (letztens ging ich mir morgens meine Zeitung vom Newsagent an der Ecke holen und da steht er auch drin und bezahlt grade ne Cola, da grüße ich ihn, er mich nicht, bezahle und er geht 2 Meter vor mir die Straße lang, ohne mit mir zu reden, obwohl er genau weiß, dass ich die Straße runter wohne) und anscheinend ist er in einen Status des Schweigens gekommen. Also mit den Gästen redet er schon, mehr oder weniger unverschämt, aber... nun ja. Ist schon sehr komisch, zumal man bedenkt, dass wir eigentlich alle dachten, dass er sich gebessert hat mit seinem "nicht wirklich mit anderen Menschen reden"; wenn er sich mal mit uns beschäftigen würde, dann würde er auch sehen, dass Arbeitskollegen auch Freunde haben und man andere nicht darum beneiden muss, dass sie Freunde in der Firma haben. Nein, stattdessen trauert er - hat er mir erzählt - einer alten Freundschaft hinterher, die auseinander gegangen ist, weil sein bester Freund Mönch oder Priester geworden ist und in eine andere Gegend gezogen ist (ist doch aber eigentlich kein Grund, eine Freundschaft für nicht mehr existent zu erklären - wenns danach geht, bin ich nur noch mit Merica befreundet... traurig, diese Meinung zu haben). Nun ja. Wenn er es so meint, soll er es so machen. Ich bin nur ein wenig amüsiert ob der Tatsache, dass Isabel, meine Chefin, mir zu Beginn meiner Zeit in London sagte, dass sie mich vielleicht nicht im Bedford behalten kann, weil wir so viele Trainees sind. Nun geht Merica und dann auch noch Michael und schon bin ich die einzige, die von den drei Ex-Trainees da ist. Und dann brauchen wir auch noch neuen Staff, ich hoffe mal ganz stark, dass wir nettere Menschen bekommen als die eine die aus Newcastle kam und immer noch bei uns anruft, um sich zu erkundigen, was wir so machen am Desk (na arbeiten vielleicht?). Um meinen Vater zu zitieren: "kannst du machen nix".

Apropos zu Hause. Meine Mutter war in einem Deinstallier-Rausch zu Hause an unserem Tower. Und, dank ihr, geht jetzt nix mehr, mein Vater kann noch nicht mal seine E-Mails angucken ohne einen Systemfehler zu bekommen. Nun riet ihm meine Schwester zu FORMAT C:\, ABER DA SIND DOCH NOCH ALLE MEINE DATEN DRAUF! Manuskripte, für die ich Jahre gebraucht habe, Bilder von allen möglichen lustigen Sachen - ICH VERLANGE EINE DATENRETTUNG! Mein Vater kann ja solange meinen alten Rechner in meinem Zimmer nutzen (auch wenn nur 10GB Speicherplatte verfügbar sind)... meine Mutter hat sich ja jetzt einen Laptop gekauft (und von wem erfahre ich das alles? von meiner Schwester - die ist anscheinend fast die einzige, von der ich hier Neuigkeiten erfahre). Und dann hat mir Susi noch erzählt, dass meine Omi, als meine Mutter erzählt hat, dass ich angerufen habe, gesagt hat: "Die Anke soll den nächsten Flieger nehmen und nach Hause kommen!" - aber... warum? Sie hat mich moralisch dazu ermutigt, bis nächsten September/Ende August in London zu bleiben, also warum auf einmal der Sinneswandel? Ebenso: sie meinte zu meiner Mutter, dass sie mir keine Geburtstagskarte schicken wird, weil ich ihr keine geschickt habe, da ich mich auch allgemein bei ihr nicht gemeldet habe. Auffälligkeit dabei: mein Geburtstag: 25.Mai - ihr Geburtstag: 12.August. Was kam gleich noch mal eher - Mai oder August? Ei oder Huhn? Sauerstoff oder Stickstoff? oO Man weiß es nicht. Nun ja, ich kann heute nach bestimmt nicht schlafen. Ich hoffe, man kann meine Daten retten ;__;

Anke

P.S.: Brighton war klasse. Merica und ich wollen dann auch bald nach Oxford fahren (das liebe ich ja auch). whee.