Sonntag, 13. Juli 2008

I'm working on my backwards walk


Lass uns eine Reise machen. Irgendwohin. Wenn ich die Augen aufschlage, stehst du neben mir und das Meer rauscht sachte und doch wütend ein paar Meter entfernt. Ich schließe meine Lider und weiß, dass du noch nie neben mir standest. Dass du auch nicht auftauchst, wenn ich tief ein- und ausatme. Ich mache es trotzdem. Tief ein. Tief aus, bis die Lungen schmerzen. Bis mein Nacken knackt. Und bis mein sonst loses T-Shirt fürchterlich spannt. Ich schlage die Augen auf und tanze Boogie - in einem stinkenden, dunklen, heißen Raum mit ungefahr drei Millionen anderen Menschen, denen ich noch nicht mal nahekommen will. Schließe meine Augen beim tanzen oder schaue auf meine Füße. Oder Knie - eben was gerade sichtbar ist. Da gibt es etwas, das zwischen den anderen Menschen steht. Diese frischhaltefolienartigen Wände. An manchen bleibt man kleben, an manchen rutscht man vorbei. Und wieder andere sieht man noch nicht mal, weil das Licht so glänzt.
Komme mir lächerlich vor. Habe mich selber in Folie gewickelt und wundere mich, dass andere daran abrutschen. Aber es ist doch nicht mehr lange, bis ich gehen muss? Nach einem ausgiebigen Blick auf die Seite der TU Dresden habe ich festgestellt, dass ich meiner Mutter eine Vollmacht ausstellen muss, damit sie das Recht hat, alle benötigten Unterlagen für mich einzureichen, wenn ich eine Zulassung bekomme (Bescheide werden Anfang August verschickt, Rückmeldung ist bis zum 13.8.). Wenn ich keine bekomme, wickel ich meine Hoffnung in luftdichtes Plastik, damit ich die in Zukunft nicht mehr benutze. Bekomme ich einen Ablehnungsbescheid, liebäugele ich mit Jena oder Hamburg. Ja. Oder London.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ein schönes spiel mit den farben!