Sonntag, 3. August 2008

WHY DO SOME SHOW NO MERCY WHILE OTHERS ARE PAINFULLY SHY?


Gestern war ein komischer Tag. Bereits am Morgen war ich den Tränen so nah wie schon seit einiger Zeit nicht mehr. Isabel kam früh nochmal auf Arbeit, um sich von mir zu verabschieden. Ging mir sehr nah. Zum Glück war nicht so viel zu tun, also konnte ich noch ein bisschen mit ihr reden - aber dann musste sie auf einmal weg, weil es Probleme gab mit der Reise hoch nach Schottland (es geht nach Oban, Westküste = Regen, Strand, momentan niedrige Temperaturen). So, sie ist gegangen. Und vorher hatte sie mich noch gefragt: "Siehst du einen Unterschied zwischen dem 18-jährigen Mädchen, das nach London kam und der 20-jährigen Frau, die London verlässt?" - Ich weiß nicht, wo siehst du einen Unterschied? - "Du bist viel erwachsener geworden. Du warst zwar schon am Anfang deinem Alter voraus, aber jetzt bist du wirklich eine junge Frau."
Sie hat zwar versucht, das ganze noch mit ein paar Witzen aufzuheitern, aber irgendwie ging es mir zu nahe.

Und um meinen Zulassungsbescheid für die TU Dresden (B.A. Germanistik: Literatur- und Kulturwissenschaft) zu feiern (Anglistik/Amerikanistik dürfte kein Problem sein mit dem Entry Test), sind Adriana, Edith und ich ins Ciao Bella gegangen. Irgendwie war mir schon von Anfang an nicht nach Feiern zumute (wir haben eh den ganzen Abend nicht angestoßen...) und ich wollte nur noch weg. Edith kam ein bisschen später, aber das war kein Problem - nun ja, nachdem wir dann endlich bereit waren, zu bestellen, sind wir auch noch an einen Kellner geraten, der schlechten Humor und Chauvinismus in allen seinen Facetten wahrscheinlich täglich zum Frühstück hat. Nun gut, ich bin vielleicht nicht so striking stunning wie Adriana und Edith, aber mir deswegen alles, was ich bekomme vor den Latz zu knallen (und das sowieso immer als Letzte), während es den anderen liebevoll angerichtet wird, nur um dann am Ende noch Witze auf Kosten der (wie wir alle wissen) nicht rosigen deutschen Vergangenheit mit einem fast vollkommen ausgeführten Hitlergruß zu krönen, hat meinen Abend vollkommen versaut. Wenigstens das Essen war gut (wie immer), auch wenn der Kellner zu beschäftigt war, nach Edith und Adriana zu lechzen, um Löffel für die Spagghetti und Parmesan/Pfeffer vorbeizubringen. Jetzt könnte man vielleicht sagen, dass ich ein wenig kleinkariert bin, aber ich hasse solche Männer, die anderen Frauen fast mit dem Kopf in den Brüsten hängen und dann auch noch dumme Witze zu Dingen machen, über die man einfach keine Witze macht. Hätte ich angefangen, über den Faschismus in Italien mit Mussolini Witze zu machen, hätte man mich unter Garantie rausgeschmissen.
Dann als wir endlich aus dem Etablissement herauskamen, wollte ich einfach nur nach Hause. Der Tag war zu viel für mich. Buchstäblich zu viel. Als ich wieder nach Hause kam, hat sich Lena (meine deutsche Nachbarin) von mir verabschiedet, das hat mich auch gerührt. Ich bin dann wieder aufs Dach, weil ich dachte, dass es mir die Luft abschneidet. Nachts auf dem Dach alleine weinen.

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